Houffalize (rad-net) - Mit dem ersten Weltcup-Rennen im belgischen Houffalize beginnt für die deutschen Cross-Country-Biker auch der fünfteilige Qualifikationszyklus. Nach den Eindrücken von Münsingen ruhen die deutschen Hoffnungen auf Wolfram Kurschat. Sabine Spitz hat sich vor dem Weltcup-Auftakt einen Infekt eingefangen.
„In Houffalize ist alles möglich.“ Wolfram Kurschat visiert am Sonntag (14 Uhr) bei der 16. Auflage des Mountainbike-Klassikers in den Ardennen einen Platz unter den besten Fünf an. Das wäre nicht nur sein bestes Karriereresultat sondern auch gleich die Erfüllung der Olympia-Norm. In seiner derzeitigen Verfassung scheinen ihm tatsächlich alle Türen offen zu stehen. „Die Leistungsfähigkeit ist da, es entscheidet die Tagesform“, sagt der 32-Jährige Deutsche Meister aus Neustadt an der Weinstraße. Wenn ihn kein Defekt oder ein Sturz bremst, müsste er am Ende mindestens unter den besten Zehn auftauchen.
Der Freiburger Moritz Milatz scheint auch rechtzeitig zum Weltcup-Auftakt in gute Form zu kommen, setzt sich aber bescheiden die Top 20 zum Ziel. „Wenn es unter die ersten 15 reicht, ist es schön. Aber es gibt ja noch vier weitere Weltcups, in denen man sich qualifizieren kann“, sagt Milatz. Jochen Käß (Weil im Schönbuch), Stefan Sahm (Mössingen), Karl Platt (Osthofen) und Torsten Marx (Hechingen) sind weitere Kandidaten, denen Bundestrainer Frank Brückner auch Chancen einräumt, die Norm von zweimal Top 15 oder einmal Top Sechs in den ersten fünf Weltcup-Rennen zu erreichen.
Wie es mit den Fumic-Brüdern Lado und Manuel (Kirchheim/T.), beides aussichtsreiche Olympiakandidaten, weiter geht, werden jetzt Sportgerichte oder gar ordentliche Gerichte entscheiden. Mit einem Revisionsantrag gegen das Sportgerichtsurteil, würden Sie auf jeden Fall in Houffalize fahren können.
Bei Sabine Spitz kreisen die Gedanken weniger um die Olympiaqualifikation, denn die hat die Südbadenerin so gut wie in der Tasche. Allerdings könnte sie ein grippaler Infekt bremsen, der sich kurz nach der Anreise nach Houffalize bemerkbar gemacht hat. Die Hoffnung, in Belgien dennoch ein gutes Ergebnis einzufahren, hat sie aber noch nicht aufgegeben.
Am Sonntag (10.30 Uhr) treffen zum ersten Mal alle Weltklassefahrerinnen aufeinander. Wie stark die Konkurrenz auftreten wird, allen voran die drei Chinesinnen Chengyuan Ren, Ying Liu und Jingjing Wang, kann erst im Rennen selbst geklärt werden. „Erst in Houffalize wird sich zeigen wo der Hammer hängt“, war Spitz in Münsingen schon gespannt auf den Klassiker.
Interessant wird auch zu sehen sein, wie gut sich etwa Nina Wrobel (Freiburg) präsentieren kann, die genauso wie Ivonne Kraft (Gaggenau) und Hanka Kupfernagel um die Olympiaqualifikation kämpft. Kupfernagel, die in dieser Saison noch kein MTB-Rennen bestritten hat, muss sich aus der ungünstigen Startposition 91 erst mal nach vorne fahren.