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Ben Zwiehoff im Trikot von Centurion-Vaude. Foto: Archiv/Zwiehoff
28.01.2020 19:56
MTB: Gesamtsiege beim Lanzarote Stage Race an Bohé und Braidot

Arrecife (rad-net) - Im ersten Einsatz für das Team Ghost Factory Racing hat Caroline Bohé gleich einen Sieg gelandet. Die Dänin drehte mit ihrem zweiten Etappensieg am vierten und letzten Tag des Lanzarote Stage Race das Klassement noch zu ihren Gunsten. Bei den Männern gewann Luca Braidot die 81,6 Kilometer mit sieben Sekunden Vorsprung auf Bartlomej Wawak und acht Sekunden vor dessen Teamkollegen Sergio Mantecon. Auf Rang sieben war Ben Zwiehoff bester Deutscher (+1:42).

Bei Ben Zwiehoff sah es an diesem letzten Tag lange so aus als könnte er um einen Podestplatz mitfahren. Doch als die scheinbar größten Schwierigkeiten bereits hinter der Spitzengruppe lagen, musste der Essener doch abreißen lassen. Zum Verhängnis wurden ihm zwei Sandpassagen. «Die vorne sind gefahren wie auf Schienen, aber ich konnte das nicht. Ich weiß auch nicht, was mir da fehlt», erklärte Zwiehoff. Er schaffte zwar noch mal den Anschluss, doch dann folgte prompt das nächste Stück auf Sand. Der deutsche Vizemeister hatte allerdings auch das Handicap, dass er in der Verpflegungszone seine Flasche verpasst hatte. «Mit einem halben Liter bei 25 Grad, wer das schon mal versucht hat, der weiß: das war nicht ideal.»

Am Ende landete er so nur auf Tagesrang sieben. An seinem sechsten Gesamtrang (+5:36) hätte sich allerdings ohnehin nichts mehr geändert.p> Vorne setzte Luca Braidot eine Attacke an einer Stelle, an der sie die beiden Kross-Fahrer Bartlomej Wawak und Sergio Mantecon nicht erwartet hatten. Zuvor hatten der Pole und der Spanier wiederholt versucht Braidot zu attackieren, doch der Italiener hatte immer eine Antwort parat. «Die Italiener waren zu stark», gestand Wawak, auch mit Blick auf Braidots Teamkollegen Nicolas Pettina, der schließlich als Sechster ins Ziel kam.

Luca Braidot holte sich in 7:40:34 Stunden den Gesamtsieg, 48 Sekunden vor Wawak und 55 Sekunden vor Mantecon.

Mit dem Tagesergebnis nicht zufrieden war Leon Kaiser (Team Bulls). «Ich hab mich ziemlich schnell gefühlt. Bis zum langen Berg lief es gut, ich war kurz hinter der Spitze. Aber den Berg hoch habe ich mich ziemlich geknechtet und mich dabei komplett aus dem Leben geschossen», berichtete Kaiser in drastischen Worten. «Danach ging es halt noch 30 Kilometer.» Am Ende wurde es Rang zwölf (+8:16) und es blieb beim elften Gesamtrang (+15:43).

Teamkollege Niklas Schehl war abgehängt, fand noch mal den Anschluss, bevor es ihn am Berg «brutal aufgestellt» habe. Danach lief es wieder besser, doch an einer Abzweigung nahm er die falsche Richtung, weil da Autos standen. «Das hat mich ein, zwei Minuten gekostet», ärgerte sich der deutsche U23-Vizemeister, der auch mal eine Flasche verfehlte. «Schade, am Ende waren die Beine gut.» So wurde er nur 18. (+11:39) und in der Gesamtwertung schließlich 15. (+23:11).

Frauen: Bohé am Berg unwiderstehlich
Vor der Schlussetappe habe sie nur darauf gehofft ihren dritten Rang in der Gesamtwertung halten zu können, bekannte Caroline Bohé (Ghost Factory Racing). Doch als es bei Kilometer 40 in den langen Berg hinein ging, der schon beim Bergzeitfahren am Montag zu bewältigen war, da spürte, dass die Beine für mehr bereit waren. «Ich habe mich super stark gefühlt und habe schnell eine Lücke gehabt», erzählte Bohé. Auch die Kanadierin Emily Batty (Trek Factory Racing) konnte nicht mehr mithalten und im Ziel waren es 2:01 Minuten Vorsprung auf die Olympia-Vierte. «Ich bin super happy, das hätte ich nicht erwartet», gestand die U23-Fahrerin.

Emily Batty zeigte sich gegenüber dem Zeitfahren stark verbessert. Oder mehr erholt von ihren Sturzverletzungen vom Sonntag. «Es ging heute so viel besser», erklärte Batty. «Ich war eine lange Zeit alleine unterwegs, das war hart. Aber es war eine gute Erfahrung hier.»

Sie schob sich mit ihrem zweiten Tagesrang noch auf die dritte Position der Gesamtwertung (+5:53), hinter Greta Seiwald (Santa Cruz FSA), die sich im Ziel auf Gesamtplatz drei wähnte. Da war sich die Italienerin noch nicht bewusst, dass Blaza Pintaric an diesem Tag 14:05 Minuten verlor. «Es war einfach zu lange für mich. Ich bin noch nie knapp vier Stunden gefahren», schüttelte Seiwald den Kopf. «Ich konnte im längsten Anstieg zu Batty aufschließen, aber dabei habe ich wohl zu viel Kraft verschwendet. Trotzdem, ich bin zufrieden.»

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