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Floyd Landis hofft auf Verfahrenseinstellung.
10.09.2006 09:56
Landis-Anwalt beantragt Verfahrenseinstellung

New York (dpa) - Dopingsünder Floyd Landis geht in die Offensive: Sein Anwalt Howard Jacobs beantragt wegen vermeintlicher Verfahrensfehler eine Einstellung der Anklage und einen Freispruch für den US-Radprofi.

Bereits am 11. September will Jacobs die Anti-Doping Agentur der USA (USADA) auffordern, die Vorwürfe des Testosteron-Dopings gegen den Tour-de-France-Sieger fallen zu lassen und den Fall ad acta zu legen.

«Nach genauem Studium aller Dokumente mit den Details über die A- und B-Probe haben wir Beweise gefunden, die uns veranlassen, die USADA zu bitten, die Doping-Anklage gegen Landis einzustellen», wurde Jacobs auf der Landis-Webseite zitiert. «Ich kann über unsere Aufschlüsse leider nicht detailliert sprechen, aber wir fühlen uns sehr stark, sollte der Fall vor einem unabhängigen Schiedsgericht gehört werden.»

Diese Einschüchterungs-Taktik der Verteidigung gehört bei Doping- Anklagen inzwischen fast schon zur Normalität. Der Fall gegen Landis sei nicht wasserdicht und weise zu viele Fragezeichen bei der Durchführung der Tests auf, so Jacobs, der auch Leichtathletik- Superstar Marion Jones vertritt. Die dreifache Olympiasiegerin von Sydney wurde nach positiver A-Probe wegen EPO-Dopings durch eine negative B-Probe entlastet und ist wieder startberechtigt.

Erst vor zehn Tagen hatte Jacobs die 370 Seiten umfassende Dokumentation des Falls Landis vom französischen Anti-Dopinglabor erhalten. Landis war am 23. Juli positiv auf Testosteron getestet worden. Nach Bekanntgabe der positiven B-Probe am 5. August wurde er von seinem Schweizer Team Phonak entlassen. Sollte USADA das Verfahren nicht einstellen, will Jacobs eine öffentliche Anhörung beantragen, die nach amerikanischem Recht seit einigen Jahren möglich ist. «Wir fordern vollständige Transparenz, denn es deutet alles daraufhin, dass eine öffentliche Vorverurteilung stattgefunden hat, bevor alles Beweismaterial untersucht werden konnte», sagte Jacobs.

Das Anti-Dopinglabor Frankreichs teilte unterdessen am Wochenende mit, 13 Fahrer seien bei der Tour positiv getestet worden. Mit Ausnahme von Landis hätten jedoch alle vorher medizinische Atteste vorgelegt, die die Einnahme verbotener Substanzen aus medizinischen Gründen nötig macht. Sämtliche Atteste wurden vom Radsport- Weltverband UCI abgesegnet.


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