Kleinmachnow (rad-net) - Am kommenden Wochenende findet in Kleinmachnow die Deutsche Querfeldein-Meisterschaft statt und die deutsche Cross-Spezialistin schlechtin, Hanka Kupfernagel, gibt ihr Comeback. Das Titelrennen der Frauen findet am Samstag, den 12. Januar statt.
«Warum? Weil ich kann», sagt Kupfernagel. «Ich bin gesund und habe einfach wieder Spaß am Training. Dieses Jahr hatte ich viele positive Erlebnisse in Verbindung mit dem Radsport. Die Begeisterung der Menschen bei der Deutschland-Tour, die ich als Regulator auf dem Motorrad hautnah miterleben durfte, war eine davon. Hier wurde mir wieder bewusst, was für ein toller Sport mein Leben geprägt hat. Vor allem durch meine unterschiedlichen Radcamps habe ich selbst wieder mehr Lust am Radfahren bekommen. Es hat nach und nach wieder Freude gemacht, für mich selbst an Grenzen zu gehen. Dadurch bin ich vergangenen Herbst soviel Rad gefahren, wie schon lange nicht mehr», berichtet die 44-Jährige.
Der Start bei der Cross-DM war deshalb fast schon eine logische Konsequenz. Dazu kommt, dass die Titelkämpfe in Kleinmachnow stattfinden. Bei der letzten DM in dem brandenburgischen Ort nahe Berlin 2012 holte sich Kupfernagel den Titel. Hier hat sie quasi auch das Crossfahren gelernt. Die Veranstalter und die Vereine in Kleinmachnow machen seit Jahren eine hervorragende Nachwuchsarbeit und mit dem Start bei den Deutschen Meisterschaften möchte Kupfernagel den Leuten auch etwas zurückgeben.
Anders als in früheren Zeiten verspüre Kupfernagel keinen Druck und müsse niemandem mehr etwas beweisen. Doch wenn sie bei einer Meisterschaft startet, hat sie auch den Ehrgeiz, den Zuschauern am Streckenrand eine ordentliche Leistung und das immer noch vorhandene Können zu präsentieren. «Das was mich nochmals zu einem Start bewogen hat, nennt man wohl Leidenschaft. Cross war immer meine Lieblingsdisziplin», sagt die viermalige Weltmeisterin dieser Sportart mit einem Lächeln.
Als Vorbereitung hat sie zwei Rennen - in Pfaffnau in der Schweiz und beim Finale des Deutschland-Cup Cross in Vechta - bestritten und getestet, wie es für sie nach fast drei Jahren Rennpause noch läuft. «Interessant ist, wie schnell sich der Körper an die Abläufe und Technik erinnert. Doch so ein 45 Minuten langes Rennen ist schon sehr schmerzhaft, was man im Training kaum simulieren kann», so die nüchterne Bilanz. In Vechta fühlte sie sich nach eigener Aussage schon wesentlich besser, als noch sechs Tage zuvor in der Schweiz und schaffte es nach einer Aufholjagd noch von Platz 20 auf den dritten Rang zu fahren.
Was Kupfernagel immer noch in die Waagschale werfen kann, sind 20 Jahre Erfahrung im Cyclocross und dass sie ihren Körper nach so vielen Jahren Leistungssport sehr gut kennt. «Ich freue mich darauf wieder in die Wettkampfatmosphäre einzutauchen. Die Spannung, die Aufregung, der Kampf, die Freude und die Begeisterung, all die verschiedenen Emotionen eines Rennens zu spüren, ist ein Gefühls-Potpourri wie man es nirgends sonst bekommt.»