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Die Berge fest im Blick: Die Spitze des Test-Teams in der Anfahrt zum Arlbergpass. Foto: Stefan Schwenke
21.07.2010 19:30
Königstour mit Kaiserschmarrn: Testfahrt über Arlberg und Bieler Höhe

Landeck (rad-net) - Besondere Tests erfordern besondere Maßnahmen: Ein Ergebnis auf die Frage des Tages hat es nach der Tour über Arlbergpass und Silvretta-Hochalpenstraße trotz vorgezogenen Frühstücks, verspätetem Abendessen und aus Zeitknappheit abgesagter Abendtour durch die Zammer Lochputz aber nicht gegeben. «Wann ist ein Pass ein Pass oder wann ist der höchste Punkt einer Strecke doch nur eine Höhe», wollten die Testerinnen, die in dieser Woche für «rad-net» die Radregion TirolWest unter die Lupe nehmen, für den heutigen Tag wissen. Wahrscheinlich landet die Frage im Katalog der ungelösten Probleme der Alpen-Woche. Bei der Tour über Arlbergpass und Bieler Höhe hat das Sextett des Osnabrücker SC zwar festgestellt, dass diese am Vorabend heiß diskutierte Reihenfolge perfekt war, der entscheidende Unterschied zwischen Höhe und Pass ist jedoch noch nicht geklärt.

Dafür, dass Kaiserschmarrn eine ideale Vorbereitung auf die Klettertour hinauf zur Bieler Höhe ist. Erneut hochsommerliche Temperaturen und ein gut aufgelegtes Team haben die 164 Kilometer lange heutige Fahrt geprägt. Der Arlberg erwies sich bis auf einige steile Kilometer zwischen St. Anton und dem Pass dabei als deutlich leichter als erwartet. «Wie, wir sind schon oben», stellte Sandra Meier auf 1800 Metern über dem Meer überrascht fest. Belohnung gab‘s trotzdem: Nach Cappuchino und Apfelschorle standen gleich über 1200 Höhenmeter in der Abfahrt bis Bludenz an, um von dort die Anfahrt auf den zweiten Höhepunkt des Tages in Angriff zu nehmen - nicht ohne weitere Cappuchino- und Kuchenpause in St. Gallenkirch zur Stärkung für die nun wirklich steilen Klettertour auf die auf 2037 Meter gelegenen Bieler Höhe.

«Wenn man sich selber etwas zu erzählen weiß oder etwas vorsingt, das lenkt ab, dann ist der Berg gut zu fahren», so Sandra Meier. «Aber eigentlich mache ich das immer... Der Pass war einfach wunderschön. Vor allem der erste Teil komplett im Grünen - und durch die Serpentinen konnte man von unten sehen, wo man 800 Meter höher ist», so die 38-jährige Physiotherapeutin. «Ich dachte bloß, dass am ersten See schon Schluss ist, da hatte ich mir schon trockene Sachen angezogen, dann fehlten aber noch über 400 Höhenmeter, also musste ich mir die nassen Klamotten doch nochmal anziehen», so Ines Abs, die in den Anstiegen erneut die Bestzeiten setzte. Die Rettung für Kerstin Rießler war trotz zahlreicher Flüche und Seufzer in den Rampen zur Bieler Höhe die Erinnerung an das Programm der vergangenen Tage: «Wenn man zum Kaunertaler Gletscher gefahren ist, dann geht‘s einem an den anderen Pässen immer gut» so die 29-Jährige.

Der Lohn des vierten Testtages: Mit jedem Höhenmeter und jedem Pass - auch wenn er unter Umständen Höhe heißt - steigt das Selbstvertrauen. «Ich weiß jetzt, dass ich nicht mehr maulen muss und was ich mir wirklich zutrauen kann», so Insa Gross.

Vorschlag für ein Tourenprogramm während der Radsportwoche in TirolWest

Einziger Wermutstropfen: Genau am höchsten Punkt des Tages erwischte die Testerinnen ein heftiger Regenguss und in der Abfahrt über Ischgl bremste der Wind den Vorwärtsdrang Richtung Abendessen - ebenso wie der zweite Plattfuß des Tages noch gut zwölf Kilometer vor der Rückkehr in den Nussbaumhof. Die erste Zwangspause hatte das Sextett im Montafon bei der Einfahrt nach Schruns kurzzeitig lahm gelegt. Grund genug, morgen den ersten Ruhetag einzulegen - zumindest radtechnisch. Schon am frühen Morgen geht es für das Frauenteam statt dessen zum Rafting - die Verkostung in der Schnapsbrennerei im Abendprogramm will schließlich auch verdient werden.

Fazit des vierten Testtages in den Bergen: Die Tour über Arlberg und Bieler Höhe gehört zu den absoluten Traumtouren der Radregion TirolWest. Der Haken daran: Je besser die Form, desto größer der Spaß, die 2567 Höhenmeter, die die Testerinnen heute gezählt haben, wollen zum Teil sehr mühsam erarbeitet werden - sind es aber für jeden Meter wert.

Mehr Informationen und Buchung:
Tourismusverband TirolWest
Postfach 55
A-6500 Landeck
Telefon 0043-5442-65600
info@tirolwest.at

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www.rennrad.tirolwest.at
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