Athen (rad-net) - Der BDR hat zum Abschluss der olympischen Bahn-Wettbewerbe im Athener Velodrom nur knapp die Medaillen Nummer fünf und sechs verpasst. Im Madison-Rennen belegten Guido Fulst und Robert Bartko mit nur drei Punkten Rückstand auf die Briten Rob Hayles und Bradley Wiggins Platz vier. Der Erfurter René Wolff war im Keirin-Finale zunächst auf Rang drei gesprintet, bevor er von der Jury wegen eines Fouls auf den vierten Platz zurückgesetzt wurde.
„Auch wenn das bitter für René ist, sind wir mit dem Abschneiden in Athen zufrieden und haben nur eine Medaille weniger gewonnen als in Sydney“, bilanzierte BDR-Präsidentin Sylvia Schenk nach den sechs Olympiatagen auf der Bahn. Das Ergebnis mit einer Goldmedaille im Teamsprint und jeweils einmal Bronze im 1000-Meter-Zeitfahren durch Stefan Nimke, im Sprint durch René Wolff und im Punktefahren durch Guido Fulst habe vorher kaum jemand für möglich gehalten. „Auch die vierten Plätze des Vierers und von Robert Bartko und Guido Fulst im Zweier-Mannschaftsrennen zeigen, dass wir auf dem aufsteigenden Ast sind“, so Schenk.
Ein Wermutstropfen war die Distanzierung von René Wolff im letzten Wettbewerb im Velodrom von Athen. „Die Medaille so zu verlieren, ist frustrierend“, erklärte der 26-Jährige, „meine Fahrt war sauber und wenn ich zugefahren werde, muss ich mich wehren.“ Die Jury warf ihm vor, durch seine Fahrweise den Sturz des Franzosen Mickael Bourgain mit verursacht zu haben. Bundestrainer Detlef Uibel meinte dazu: „Das war für das Kampfgericht eine schwere Entscheidung, die wir akzeptieren müssen.“ Jens Fiedler, für den das Keirin-Turnier der letzte große internationale Wettbewerb seiner Karriere war, sprach dagegen von einer Fehlentscheidung. „Menschlich kann ich das Urteil verstehen, weil jemand zu Fall gekommen ist. Fachlich ist es ungerecht, weil die Lücke offen war, in die René gefahren ist“, sagte der Chemnitzer, der Platz acht belegte.
Robert Bartko und Guido Fulst verpassten trotz großen Kampfes im Madison die zweite BDR-Medaille in den Ausdauerdisziplinen und wurden Vierte hinter Australien, der Schweiz und Großbritannien. Für Australien holten Graeme Brown und Stuart O’Grady Gold, für die Schweiz fuhren Franco Marvulli und Bruno Risi zu Silber, Bronze ging an die Briten Rob Hayles und Bradley Wiggins. Bundestrainer Bernd Dittert war mit Rang vier sehr zufrieden: „Angesichts des harten Programms vor allem von Guido Fulst, der seit Sonntag alle Ausdauerdisziplinen bestritten hat, haben die beiden das Optimum herausgeholt. Am Ende hat die Kraft gefehlt.“
Sprinterin Katrin Meinke belegte im Punktefahren einen guten neunten Platz, indem sie keine Runde verlor und den letzten Sprint gewann. Sie war im Punktefahren eingesetzt worden, nachdem der BDR für diese Disziplin eine Wildcard erhalten hatte, ohne aber eine Spezialistin dafür nominieren zu dürfen. „Ich bin froh, dass ich es überstanden habe, ohne abgehängt zu werden“, meinte die Cottbuserin, die so bald kein Punktefahren mehr bestreiten will.
