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Filippo Ganna ist der Motor des italienischen Vierers und dreifacher Weltmeister in der Einerverfolung. Foto: Mareike Engelbrecht
27.02.2020 12:30
Kann Ganna in der Einerverfolgung die Vier-Minuten-Grenze knacken?

Berlin (rad-net) - Wenn am morgigen Freitag bei den Bahn-Weltmeisterschaften in Berlin die Einerverfolgung auf dem Programm steht, werden alle Augen auf Filippo Ganna gerichtet sein. Der Italiener pulverisierte in diesem Winter beim Bahn-Weltcup in Minsk (Weißrussland) den Weltrekord und fuhr eine Zeit von 4:02,647 Minuten.

Und damit ist er natürlich auch der Favorit schlechthin aufs Regenbogentrikot. Wie Bundestrainer Sven Meyer bereits passend beim Medientag des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in Frankfurt an der Oder Mitte Februar sagte: «Man muss ehrlich sein: Wenn Filippo Ganna am Start steht, geht es unter normalen Umständen für alle nur noch um Platz zwei.» Auch für seine beiden Männer Domenic Weinstein - 2016 und 2019 Vize-Weltmeister hinter Ganna - und Felix Groß.

Da stellt sich dann auch die Frage, wie lange es noch dauert, ehe die magische Vier-Minuten-Grenze unterboten wird. Nachdem im Velodrom an der Landsberger Allee allein am gestrigen Eröffnungstag bereits vier Weltrekorde gebrochen wurden, ist klar, dass die Bahn definitiv wieder sehr schnell ist und bietet damit eine gute Basis für weitere Rekorde - vielleicht auch in der Einerverfolgung? Und wenn ja, um wie viel wird der Weltrekord verbessert?

Wenn es einer schaffen kann, die 4000 Meter in unter vier Minuten zu bestreiten, dann ist es Filippo Ganna. Nicht umsonst ist er bereits dreimal Weltmeister (2016, 2018, 2019) in der Einerverfolgung und jedes Mal lieferte er bessere Zeiten ab: gewann er 2016 noch mit einer Fahrzeit von 4:16,141 Minuten, waren es 2018 schon nur noch 4:13,607 Minuten und 2019 dann 4:07,992 Minuten. In diesem Winter machte der 23-Jährige aber nochmal einen großen Satz und drückte die Fahrzeit nahe der Vier-Minuten-Marke.

Dass Ganna gut in Form ist, bewies er gestern in der Mannschaftsverfolgung. Das italienische Quartett fuhr in der ersten Runde - fast unbemerkt - hinter den Dänen, die in 3:46,203 Minuten einen Weltrekord aufstellten, auch eine Zeit von 3:46 Minuten und blieb damit ebenfalls deutlich unter dem alten Weltrekord von 3:48,012 Minuten, der vor der Weltmeisterschaft Bestand hatte. Und Filippo Ganna war der Mann, der den Vierer vor allem in der Schlussphase auf Tempo hielt.

Im Hinblick auf die Einerverfolgung sagte er gegenüber der italienischen Sport-Tageszeitung «La Gazzetta dello Sport»: «Wir haben diese Woche gut gearbeitet und der Test verlief wie erwartet. Natürlich möchte ich das Regenbogentrikot erneut gewinnen und wenn der Rekord fällt, dann ist das großartig. Meine Form ist gut. Jetzt ist es Zeit, es zu vollenden. Wir sind voll im Plan und werden bald sehen, was passiert.» Das verspricht eine aufregende Einerverfolgung zu werden...

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