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Adelheid Morath beim Weltcup in Andorra. Foto: Erhard Goller
10.11.2017 10:30
jb Brunex Felt wird Elite-Team - Morath trifft alten Bekannten

Zürich (rad-net) - Das Schweizer Team jb Brunex Felt hat drei Neuverpflichtungen bekanntgegeben, die das bisherige Nachwuchs-Team zu einer Elite-Formation macht. Mit an Bord: die DM-Dritte Adelheid Morath aus Freiburg. Zudem fahren im Team von Joe Broder künftig auch Ex-U23-Weltmeisterin Ramona Forchini und der Österreicher Max Foidl an der Seite des WM-Dritten Thomas Litscher.

«Super happy» sei sie, kommentiert Adelheid Morath den Vertragsabschluss, der am Donnerstag bekannt wurde. Und es schwingt ein Schuss Erleichterung bei der 33-Jährigen mit. Dem Radhändler Bikesportworld aus Freiburg, der sie 2017 unterstützte, ist die Sportsoldatin zwar «extrem dankbar», dass er ihr in einer schwierigen Situation geholfen hat, doch eine Rundum-Versorgung konnte er nicht liefern. «Ich bin froh, dass ich wieder in einem Elite-Team untergekommen bin, in dem alles organisiert wird», atmet Morath auf. Reisen und Betreuung teilweise selbst zu planen und abzuwickeln, das kostet Energie, die sie 2018 lieber wieder in den Druck auf die Pedale investieren will.

Und mit Thomas Litscher trifft Morath auf einen Teamkollegen, mit dem sie schon mal auf Felt gemeinsam unterwegs war. 2011 und 2012 waren beide beim damaligen Offenburger Team Felt Ötztal X-Bionic unter Vertrag. «Wir sind schon mal zwei Jahre gemeinsam für Felt gefahren und wissen wie wir ticken», sagt Morath. Der alte und neue Teamgenosse spricht von einem «familiären» Wesen im Team, ein Umstand, der auch Morath behagen dürfte. «Ich bin hier richtig, es fühlt sich gut an und wir sind für 2018 gut aufgestellt», so Litscher.

Schon 2017 wehte großer Sport durch den Team-Stand
Dass er bleibt und mit Adelheid Morath eine Bikerin bei Joe Broder unterzeichnet hat, die 2017 im Weltcup drei Top-Ten-Resultate eingefahren hat, lässt schon erahnen, dass aus dem bisherigen Nachwuchs-Team endgültig mehr geworden ist.

2017 hatte die Equipe ja schon Thomas Litscher eine Heimat geboten. Eigentlich als Rettungsanker, als Übergangslösung. Mit ihm, der eine stetig ansteigende Leistungskurve bei der WM in Cairns mit Bronze krönte, und U23-Weltmeisterin Sina Frei wehte da schon großer Sport durch den orange-schwarz gekleideten Team-Stand.

Frei wird unterdessen in der Pressemitteilung des Teams nicht mehr aufgeführt. Es war ja eigentlich schon im Vorjahr damit zu rechnen, dass sie ihre Zukunft bei einem größeren Team sieht. Frei war 2016 die jüngste U23-Weltcup-Gesamtsiegerin aller Zeiten. Doch sie blieb zugunsten ihrer Ausbildung ein viertes Jahr in den Reihen von jb Brunex Felt.

Es hätte auch passieren können, dass Litscher die Crew wieder verlässt, doch Joe Broder machte sich im Laufe der Saison auf, um den Boden für einen Elite-Part in seinem Team zu bereiten. Letztlich gelang ihm das mit Hilfe von Türen-Hersteller Brunex und Bike-Marke Felt, für die man jetzt offiziell als Factory Team geführt wird. «Ohne deren Unterstützung hätte es natürlich nicht funktioniert», sagt Broder.

Foidl und Forchini setzen mehr auf den Sport
Wie Adelheid Morath hat er auch den U23-WM-Achten Max Foidl länger unter die Lupe genommen. Und den Österreicher angesprochen, als der noch gar nicht wusste, mit wem er es zu tun hatte. Der Student der Umweltsystemwissenschaften in Graz kommt aus St. Johann in Tirol und ihm ist bewusst, dass er sich im Elite-Feld erst mal nach oben dienen muss. «Ich muss mir das im Weltcup erstmal anschauen, bevor ich Prognosen wagen kann. Erstmal versuche ich, mit kleineren Rennen meinen Startplatz zu verbessern. Dann kann ich noch was draufsetzen», wird Foidl in der Pressemitteilung des Teams zitiert.

Ramona Forchini stieß als Letzte von Strüby BiXS zu jb Brunex Felt. Sie war 2015, damals etwas überraschend, U23-Weltmeisterin geworden und will 2018 erstmals voll auf den Sport setzen. Sie stand in diesem Jahr auch bei der Straßen-WM in Bergen am Start, sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen. Doch ihr Fokus bleibt das Gelände. «Die WM in Norwegen war schön, aber ich bin Mountainbikerin. Es wird mein erstes Jahr mit voller Konzentration auf den Sport und ich bin froh, dass ich die Chance bekomme. Ich freue mich mega auf die kommende Saison», erklärt Forchini, die zu den Schweizer Hoffnungsträgerinnen gehört.

Fünfter Elite-Fahrer noch offen
Biker bei ihrer Entwicklung unterstützen, dafür ist Joe Broder bekannt. Auch als jemand, der einen feinfühligen Umgang mit Athleten pflegt und auch in punkto Fahrtechnik ein Auge hat. Und es soll noch eine weitere etablierte Sportlerin oder ein Sportler dazu kommen. Wenn er oder sie genügend Punkte mitbringt, dann müsste es für jb Brunex Felt zum Status «UCI Elite Team» reichen, in dessen Genuss die besten 15 Formationen der Welt kommen.

Nachwuchs und Verena Huber bleiben
Das Standbein Nachwuchs, die Wurzeln der Equipe von Joe Broder und seiner Frau Lisa, bleibt aber erhalten. Mit Jorin Gabriel, Lara Krähemann, Casey South, Nico Eichenberger, Fabio Püntener werden fünf Schweizer in der U23, sowie der Deutsche Lars Kämmlein in der U19 an den Start gehen. «Das bleibt unsere Philosophie"» macht Broder klar.

Verena Huber aus Bad Peterstal, die sich 2017 in ihrem ersten Lizenz-Jahr sehr gut entwickelt hat, wird das Team weiterhin im Marathon-Sektor vertreten.

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