Île de Ré (rad-net) - André Greipel hatte einen schwierigen Start in die Tour de France 2020. Nachdem er zum Auftakt der Rundfahrt gestürzt war, kämpfte sich der 38-Jährige von Tag zu Tag. Mit dem sechsten Platz auf der gestrigen zehnten Etappe von Île d'Oléron nach Île de Ré über 168,5 Kilometer meldete er sich nun aber zurück.
Greipel musste nach seinem Sturz auf der ersten Etappe am Knie genäht werden. Das behinderte ihn weniger, doch dann entzündeten sich andere Wunden, weswegen der Hürther Antibiotika nehmen musste. Das zog zusätzlich Kräfte. «Ich habe wirklich harte neun Tage und Etappen hinter mir», bestätigte Greipel in einem Videointerview mit seinem Team Israel Start-Up Nation. Dass es auf der zehnten Etappe nun wieder besser für ihn lief, sei «ein kleines Licht am Ende des Tunnels».
«Heute war ich wieder ein normaler Rennfahrer», sagte Greipel erleichtert nach der Etappe. «Ich habe bereits am Ruhetag gemerkt, dass es mir besser geht. Also hatte ich es heute wirklich auf den Sprint abgesehen.»
Einfach war die Etappe aber nicht. Wie André Greipel berichtet, sei das Rennen sehr nervös gewesen. «Es war schwer, die ganze Zeit vorne zu bleiben. Aber das Team hat wirklich gute Arbeit geleistet. Hugo Hofstetter und Tom van Asbroeck haben zum Schluss gut gearbeitet, um mich in Position zu bringen. Leider war ich dann doch etwas zu weit hinten, als der Sprint losging, sodass ich nur am Hinterrad bleiben konnte.»
Dennoch sei er einfach glücklich, mal wieder im Sprint dabeigewesen zu sein. «Ich freue mich schon auf die nächsten Etappen. Aber wir nehmen es Schritt für Schritt.»
Auf der heutigen Etappe von Châtelaillon-Plage nach Poitiers über 167,5 Kilometer könnten die Sprinter noch einmal eine Chance haben. Danach brechen für die schnellen Männer eher schwere Zeiten an, denn auf den kommenden neun Etappen warten auf die Rennfahrer sechs Bergankünfte, eine davon beim Bergzeitfahren hinauf zur Planche des Belles Filles. Erst auf der Champs-Élysées in Paris ist es wieder flach.