Deinze (rad-net) - Mit Erik Zabel an der Spitze geht das Bremer Team Milram am Mittwoch in den Eintages-Klassiker Gent-Wevelgem. Damit reagierte das Team nach eigenen Angaben auf das schlechte Abschneiden seiner Fahrer bei „Hel van Het Mergelland“. Dort hatten ohne größere Reaktionen des Feldes die beiden High-Road-Profis Tony Martin und Adam Hansen das Rennen als Duo bestimmt und gewonnen. Allerdings stand Zabel auch schon im vorläufigen Aufgebot seines Teams für das ProTour-Rennen Gent-Wevelgem.
„Wenn man sich als Radprofi so präsentiert wie ein Teil unseres Teams am Samstag in den Niederlanden, sollte man nicht nur die eigene Leistung, sondern auch die Berufsauffassung gründlich überdenken“, kritisierte Teammanager Gerry van Gerwen. „Die Zeit dafür möchten wir nun dem ein oder anderen geben.“ Namen nannte van Gerwen zwar nicht, Petacchi nahm der niedländische Manager wegen Krankheit jedoch ausdrücklich aus. Neben Petacchi sortierte das Team jedoch nur noch Alberto Ongarato aus dem ursprünglich gemeldeten Team wieder aus - dafür rückten mit dem Italiener Luca Bara und dem Bergisch Gladbacher Artur Gajek aber wiederum zwei Fahrer nach, die selbst bei „Hel van Het Mergelland“ dabei waren.
Für die Mannschaft Gerolsteiner geht bei der 70. Auflage des Rennens in Belgien ein Team mit mehreren taktischen Varianten an den Start. Unter anderem setzte die Mannschaft aus der Eifel für das 209 Kilometer lange Rennen Sebastian Lang oder Sven Krauß, die sich als Ausreißer präsentieren sollen sowie auf Peter Wrolich, Oscar Gatto und Heinrich Haussler im Sprint.
Das Team High Road geht mit Andreas Klier an der Spitze in das Rennen. Aber auch auf die anderen Fahrer seines Teams setzt Manager Rolf Aldag große Stücke: „Wir haben acht Fahrer, die dieses Rennen gewinnen können“, so Aldag. „Wir sind für alle Eventualitäten gewappnet.“ Eine Entscheidung könnte nach Ansicht Aldags erneut vom Kemmelberg ausgehen. Der wird zwar in diesem Jahr nach den Stürzen des Vorjahres von der anderen Seite aus angefahren, ist aber weiterhin gefährlich. „Jeder Weg runter ist bei diesem Berg gefährlich“, so Aldag. „Aber den Kemmel aus dem Rennen zu nehmen ist auch keine Lösung. Er ist einfach Teil des Rennens.“ Neben Klier setzt Aldag aus deutscher Sicht noch auf dem ProTour-Führenden Andre Greipel, außerdem ist für High Road mit dem US-Amerikaner George Hincapie ein weiterer ehemaliger Sieger des Rennens dabei.
Der belgische Frühjahrsklassiker wird seit 1934 ausgetragen. Im Gegensatz zu den meisten belgischen Eintagesrennen verläuft die Strecke relativ flach und bietet somit auch den Sprintern im Fahrerfeld die Chance auf einen Erfolg. Bisher konnten erst zwei deutsche Radsportprofis das Rennen gewinnen. Der jetzt für High Road fahrende Andreas Klier gewann im Jahr 2003, sein Teamkollege Marcus Burghardt war im vergangenen Jahr erfolgreich.
2008: Gent-Wevelgem mit entschärftem Kemmelberg
2007: Marcus Burkhardt gewinnt Gent-Wevelgem
2006: Hushovd gewinnt Gent-Wevelgem - Milram gescheitert
2005: Belgier Mattan gewinnt Gent-Wevelgem
2004: Tom Boonen gewinnt in Wevelgem - Andreas Klier Zehnter
2003: Klier gewinnt Gent-Wevelgem - Cipollini disqualifiziert