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17.01.2009 15:04
Dopingtests bei Armstrong in Adelaide

Adelaide (dpa) - Lance Armstrong hat seit seiner Ankunft in Adelaide am vergangenen Wochenende schon mindestens zwei unangekündigte Doping-Kontrollen absolvieren müssen.

Der 37 Jahre alte Radprofi habe nach einer fünfstündigen Trainingseinheit und am folgenden Morgen um acht Uhr Blut- und Urinproben abgeben müssen. Das berichtete die australische Tageszeitung «The Age». Der siebenmalige Gewinner der Tour de France bestätigte diese Kontrollen und erklärte, er sei allein in der Vorbereitungsphase in den vergangenen Monaten ein Dutzend Mal getestet worden.

«Ich fordere jeden heraus, mir einen (Sportler) zu zeigen, der sich in den vergangenen drei Monaten zwölf Tests unterzogen hat», sagte Armstrong auf einer Pressekonferenz am Samstag. Das sei «das größte Anti-Doping-Programm in der Geschichte des Sports». Mit Startschwierigkeiten hat der Texaner hingegen bei der Homepage zu kämpfen, die seine in Zusammenarbeit mit dem Anti-Doping-Experten Don Catlin erzielten Testergebnisse für die Öffentlichkeit zugänglich machen soll. «Wir sind in Vorbereitungen», erklärte Armstrong, «aber alles ist sehr kompliziert, weil viele Leute darin involviert sind». Er könne nicht versprechen, dass die Internetseite zum Beginn der Rundfahrt am Dienstag online sein werde.

Für die Tour Down Under, bei der Armstrong nach dreieinhalb Jahren Pause sein Comeback startet, sind bereits mehr als 200 Doping-Tests angekündigt. Sportministerin Kate Ellis sprach in der «Herald Sun» vom «konsequentesten Anti-Doping-Programm, das jemals bei einem Radrennen in Australien zum Einsatz kam». Einzelne Fahrer könnten bis zu dreimal pro Tag getestet werden. Die Blut- und Urin-Proben werden für acht Jahre eingefroren und bei der australischen Anti-Doping-Agentur ASADA gelagert.

Zu den Diskussionen um seine Person und den Radsport allgemein vor allem in Deutschland sagte Armstrong, er sei kein Deutscher und er habe auch nicht vor, nach Deutschland zu reisen. «Mich interessiert nicht, ob die Tour (de France) in Deutschland (im Fernsehen) läuft oder nicht», sagte der Amerikaner. Er verstehe aber, dass die Sponsoren enttäuscht seien und viele auch dem Radsport den Rücken kehrten.

In einer ersten Reaktion auf die Wiederaufnahme der Ermittlungen im spanischen Doping-Fall «Operación Puerto» forderte Armstrong, die Diskussion dürfe sich nicht auf den Radsport beschränken. «Lasst uns auch über Tennis, Fußball und alle (in Dopingaffären) Verwickelten reden.» Zu oft würde mit dem Finger auf seinen Sport gezeigt und gesagt: «Ach, ihr Radfahrer, ihr Radfahrer.»

Armstrong sah sich immer wieder Dopingvorwürfen ausgesetzt, hat aber stets bestritten, je gedopt zu haben. Der Texaner in Adelaide absolviert auch ein Kriterium zum Tour-Auftakt, dessen Ergebnis nicht in die Gesamtwertung einfließen wird. Er sei ebenso motiviert wie unsicher, sagte Armstrong. In den zwei Jahren vor seinem Rücktritt 2005 sei der Sport «zur Arbeit geworden». «Jetzt habe ich wieder die Leidenschaft zurück gewonnen».


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