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14.09.2004 21:18
Bericht vom Bundespokal 2004 (DM-Halbfinale) im Einradfahren in Wächtersbach/Hessen

Einrad (WS) - Spannende und faire Wettkämpfe, vor allem im Finale mit teilweisen sehr knappen Entscheidungen, waren das Kennzeichen der DM-Qualifikation der Einradsportler am Wochenende im hessischen Wächtersbach.

Im 6er Einrad feierten die Damen des RMSV Aach (Südbaden) einen Doppelsieg. Im 4er Einrad der Frauen holte der RKV Denkendorf den Pokal nach Württemberg, während im 4er Einrad der Männer das Quartett von Lübeck-Moisling den Pokal in den Norden "entführten" und die Gastgebern vom JSV Neuenschmidten um 0,55 Punkte auf Platz 2 verwies. Die Aacherinnen wurden durch BDR-Koordinators für den Kunstradsport Josef Pooschen (Willich) für den geringsten Punkteabzug aller Mannschaften in der Vorrunde sowohl im 4er Einrad als auch im 6er Einrad mit einem Pokal ausgezeichnet. Großes Lob zollte Josef Pooschen den Kampfrichtern bei der Siegerehrung: "Vor allem im spannenden Endwettkampf haben sie das richtige Maß für die Bewertung der sportlichen Leistungen gefunden."

Der Wettbewerb wurde wie in den Vorjahren in einer Vor- und Finalrunde ausgetragen. Die drei besten Teams der Vorrunde im 4er und die fünf Besten im 6er ermittelten den Bundes-Pokalsieger 2004, wobei die Punkte der Vorrunde nicht für den Pokalsieg zählten. In der Vorrunde wurden bereits die Startplätze für die DM in Glauchau vergeben.

Das 4er Einrad der Frauen war der erste Wettbewerb. Die Juniorinnen des RKV Mörfelden eröffnete den Wettbewerb. Mit Aachs zweiter Mannschaft griffen dann die favorisierten Teams in den Wettbewerb ein. Sie fuhren mit 289,70 Punkten eine gute Punktzahl heraus, was am Ende den 6. Platz bedeutete. Dann Aachs erste Mannschaft. Gekonnt und sehr ruhig spulten sie ihr Programm herunter. 299,25 Punkte war das bis dahin beste Ergebnis. Würde das für die Finalteilnahme reichen?, denn noch hatten acht Quartetts ihren Wettkampf zu absolvieren. Die Deutschen Meisterinnen vom RKV Denkendorf kam mit 295,6o Punkten als nächstes an die bisherige Punktzahl heran, Friedrichshafen, Herzogenaurach 2 waren deutlich schwächer und blieben unter dieser Punktzahl. Herzogenaurach 1 sollte dann mit 296,70 Punkten den Aacherinnen am nächsten kommen, denn auch der Pokalverteidiger, die Juniorenmannschaft aus Randersacker sowie Mörfelden, Kornwestheim und Lübeck-Moisling, konnten die bisherigen Punktzahlen nicht mehr knacken. Und so lautete die Endrunde: Aach, Herzogenaurach, Denkendorf. In der Endrunde konnten sich alles drei noch etwas steigern. Keine Mannschaft gab sich eine Blöße. Denkendorf fuhr fast perfekt und legte gleich 303,20 Punkte vor, Herzogenaurach steigerte sich ebenfalls auf 301,85 Punkten. Auch Aach 1 konnte sich nochmals steigern, doch 301,85 Punkte sollten nicht ganz reichen und so konnte das Quartett des RKV Denkendorf den Bundes-Pokal 2004 vor Aach und Herzogenaurach in Empfang nehmen.

Beim 4er Einrad der Männer war sicherlich die Frage: Moisling oder Gastgeber Neuenschmidten oder kann Kornwestheim aus dem bisherigen Zweikampf ein Dreikampf machen? Im Vorkampf sah es dann ganz so aus, als hätte in diesem Jahr Kornwestheim die Nase vorn. 299,19 Punkte bedeutete Platz 1 vor Moisling (298,52) und Pokalverteidiger Neuenschmidten 1 (298,50). Die anderen Mannschafen wiesen bereits einen kleineren Rückstand auf. Im Finale sollte es dann zu einer sehr knappen Entscheidung kommen, dann alle drei Quartetts lagen innerhalb von 0,75 Punkten. Keine Mannschaft gab sich ein Blöße. Neuenschmidten legte 301,28 Punkte vor, Moisling konterte mit 301,95 Punkten und Kornwestheim hatte als letzter Starter in dieser Disziplin mit 301,20 Punkten das nachsehen. Somit gewann Moisling, vor Neuenschmidten und Kornwestheim.

Im 6er Einrad fuhren in diesem Jahr Frauen, Männer und gemischte Mannschaften wiederum in einer Disziplin. Und es sollte eine sehr knappe Entscheidung werden. In der sportlichen Wertung hatte zweifelsohne das "schwache Geschlecht die Oberhand, denn mit vier Frauen- und einer Männermannschaft im Finale, hatten die Männer nichts zu bestellen.

Herzogenaurach 1 legte als erste der Favoriten mit 298,36 Punkten bereits die Meßlatte sehr hoch. Aach 2, die mehrfachen Deutschen Juniorenmeister knüpften problemlos auch in der Eliteklasse an ihre Vorjahresleistungen an und "schockten" die Konkurrenz mit 301,30 ausgefahrenen Punkten. Die Deutschen Meisterinnen von Aach 1 fuhren ebenfalls sehr gut, doch mit 298,45 Punkten konnten sie das Ergebnis von Aach 2 nicht überbieten. Die Männermannschaften aus Neuenschmidten und Lübeck-Moisling, sowie das Mixedteam aus Kornwestheim sollten diese Punktzahl nicht mehr übertreffen.

So stand das Finale: Aach 2, Aach 1, Herzogenaurach, Neuenschmidten und Denkendorf. Im Finale begannen alle von vorn. Die Frauen aus Denkendorf hatten einen Patzer zu verzeichnen und die Männer aus Neuenschmidten konnten sich auf 300,35 Punkte steigern. Die Frauen aus Herzogenaurach legten dann mit 304,45 Punkten eine gute Punktzahl vor und übernahmen die Führung. Auch Aach 1 konnte sich nochmals steigern und fuhren 306,05 Punkte heraus. Es ging fast nicht mehr besser. Und Aach 2 fuhr unbeeindruckt von den bisherigen Leistungen und zeigten sich zum Abschluss nochmals von der besten Seite. Mit einer Top-Leistung von 306,25 Punkten gewannen sie ganz knapp vor Aach 1 und Herzogenaurach den Bundes-Pokal im 6er Einrad. Sie setzten damit ihren Siegeszug auch in der Elitekasse vor. "Die Spitze im Einradsport ist in diesem Jahr noch enger geworden," so das Fazit eines neutralen Beobachters. "Für die Deutschen Meisterschaften Mitte Oktober gibt es keine klaren Favoriten. In allen Disziplinen haben neben den Finalteilnehmer weitere Mannschaften die Chance auf den Titel. Der Favoritenkreis ist mit 4 - 7 Mannschaften in allen vier Einraddisziplinen, in diesem Jahr größer den je."

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