Berlin (rad-net) - Bayern Justizministerin Beate Merk hat einen neuen Vorstoß für ein Antidoping-Gesetz in Deutschland unternommen. «Wenn wir ernsthaft und strategisch Doping bekämpfen wollen, brauchen wir anwendbare Gesetze, die dem Staatsanwalt die Möglichkeit geben, selbst Ermittlungen aufzunehmen», forderte die Ministerin in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung»
Unmissverständlich macht Beate Merk klar, dass es dabei auch um Ermittlungen gegen dopende Athleten gehen müsse. «Wir müssen klar sagen, der Besitz aller Dopingmittel in jeder Menge ist zu bestrafen. Und wir müssen auch dopende Sportler drin haben. Deshalb war es immer mein Ziel, dass wir ein eigenes Antidoping-Gesetz haben», sagte die Ministerin. «Bisher konnte mir keiner erklären, warum wir gegen Trainer, Ärzte, Manager vorgehen, aber nicht gegen den, der im Zentrum des Doping-Geschehens steht.»
Beate Merk hat kein Verständnis dafür, dass der von ihr initiierte Gesetzentwurf bei den deutschen Sportpolitikern bislang so wenig Anklang gefunden hat. «Ich weiß nicht, warum sich Sportfunktionäre gegen den Gesetzentwurf wenden. Nur, das sage ich ganz deutlich: Es geht nicht um eine Kriminalisierung von Athleten.» Der verharmlosende Kurs der Verbände schütze aber saubere Athleten nicht. «Ich will einen Sport, auf den man felsenfest bauen kann, weil wir mit allen Mitteln gegen Doping vorgehen», unterstrich die bayerische Justiz- Ministerin.