Riad (rad-net) - Phil Bauhaus hat die Premiere der Saudi Tour (UCI 2.1) gewonnen. Mit einem Sieg auf der Schlussetappe, die über 144 Kilometer rund um die Hauptstadt Riad führte, schob sich der Profi vom Team Bahrain-McLaren auch noch in der Gesamtwertung auf Platz eins.
Nach mehreren Angriffen bildete sich nach rund 50 gefahrenen Kilometern die Ausreißergruppe des Tages, der das Peloton bis zu sechs Minuten Vorsprung zugestand. Allerdings wollten im Peloton noch einige Fahrer das Gesamtklassement umkrempeln. So ging etwa das Team Circus-Wanty Gobert 65 Kilometer vor dem Ziel auf die Windkante. Durch das hohe Tempo kam das Feld der Spitzengruppe schnell näher und 50 Kilometer vor dem Ziel lagen die Ausreißer in Sichtweite.
Dann beruhigte sich die Situation. Das Feld lief wieder zusammen und der Abstand der Ausreißer wuchs 30 Kilometer vor dem Ziel wieder auf bis zu 2:45 Minuten an.
Als es ins Finale ging, zeigten sich Mannschaften der Sprinter vorne. Fünf Kilometer vor dem Ziel wurden die letzten Ausreißer eingeholt. Bahrain-Merida führte das Peloton in den Schlusskilometer. Bauhaus bekam dieses Mal den Sprint sogar von dem 30-fachen Tour-Etappensieger Mark Cavendish persönlich angezogen und setzte sich knapp vor Nacer Bouhanni (Arkéa-Samsic) und Arvid de Kleijn (Riwal Readynez) durch.
Mit seinem Sieg bekam Bauhaus zehn Bonussekunden gutgeschrieben, mit denen er sich in der Gesamrwertung noch an Bouhanni vorbeischob. Der 25-Jährige, der zwei Etappen in Saudi Arabien gewann, hatte schließlich zwei Sekunden Vorsprung auf Bouhanni. Gesamtdritter wurde Ex-Weltmeister Rui Costa (UAE-Team Emirates) mit 13 Sekunden Rückstand zu dem Deutschen.
«Es ist einfach ein großartiges Gefühl. Ich habe noch nie erlebt, einen Gesamtsieg zu feiern. Es ist wirklich etwas Besonderes für mich. Und gleich beim ersten Rennen zu gewinnen, ist fantastisch. Gestern hatte ich großes Pech mit dem platten Reifen und heute haben wir erneut gezeigt, wie stark wir sind», sagte Bauhaus, der durch den Defekt auf der vierten Etappe nicht über Platz zehn hinauskam. Weiter sagte er: «Ich bin super glücklich mit dem heutigen Etappensieg. Ohne das Team hätte ich es nicht geschafft. Sie waren in jeder Situation super stark, um mir zu helfen. Sie haben den ganzen Tag gearbeitet. Auch der ehemalige Weltmeister Mark Cavendish hat heute einen tollen Job für mich gemacht.»