Gent (rad-net) - Nach seinem Sturz beim Sechstagerennen in Gent hat Mark Cavendish die vergangene Nacht im Krankenhaus verbracht. Via Pressemitteilung teilte seine Mannschaft Deceuninck-Quick-Step heute mit, dass sich der Fahrer bei dem Sturz zwei Rippenbrüche und einen Pneumothorax zugezogen habe.
Cavendish war gestern während des Madison-Finales im Zuge einer Kettenreaktion schwer gestürzt. Konkurrent Gerben Thijssen rutschte in einer Kurve aus, was Kenny De Ketele zu einem abrupten Ausweichmanöver und Lasse Norman Hansen zum Sturz brachte. Cavendish fuhr anschließend in den Dänen hinein und stürzte ebenfalls. Was den Unfall ausgelöst hat, ist bislang nicht genau geklärt, doch Jasper de Buyst erklärte nach dem Rennen, in der Runde vor dem Sturz Wasser gesehen zu haben, das über die Bahn lief und somit für das Ausrutschen von Thijssen gesorgt haben könnte.
Cavendish konnte nach dem Sturz anschließend zunächst aufstehen und sogar seinen Fans zuwinken, wurde aber anschließend mit einer Trage von der Bahn gebracht und sofort in die Universitätsklinik von Gent transportiert. Hansen, Thijssen und De Ketele konnten nach einer 40-minütigen Rennunterbrechung das Finale fortsetzen.
«Es war sehr emotional für eine Weile. Wir müssen nicht zu weit in die Vergangenheit zurückschauen, aber Sie wissen, was hier bereits geschehen ist. Es ist für uns alle traumatisch, besonders für Marks Kinder, die heute zugesehen haben», berichtete Cavendishs Teamkollege Iljo Keisse direkt im Anschluss an den Unfall im Gespräch mit «Het Nieuwsblad» und spielte auf den tragischen Todesfall von Isaac Galvez beim Sechstagerennen in Gent 2006 an. «Mark hat über seine Rippen geklagt, an denen er schwere Blutergüsse hatte. Er hat sich auch Sorgen um seinen Oberschenkel gemacht.»
Während Keisse anschließend das Finale allein zu Ende gebracht und den gemeinsamen vierten Platz gegen die Konkurrenz verteidigt hat, wurde Cavendish im Krankenhaus einigen medizinischen Tests unterzogen. «Die Untersuchungen ergaben, dass Mark zwei gebrochene Rippen auf der linken Seite und einen kleinen Lungenkollaps erlitten hat, beides wurde medikamentös behandelt und er wurde zur Beobachtung im Krankenhaus behalten», hieß es in dem Statement der Mannschaft. «Es wird erwartet, dass Mark entweder im Laufe des heutigen Tages oder morgen früh entlassen wird und sich dann einer Erholungsphase unterziehen muss.»