Lugano (rad-net) Die Cross-Country-Wettbewerbe der Mountainbike-Weltmeisterschaften in Lugano, Schweiz, haben für den BDR gut begonnen. Schon am Mittwoch Vormittag hatte das deutsche Lager Grund zum Jubeln. Almut Grieb vom TV Oberlengenhardt gewann nach 24,8 Kilometern völlig unerwartet hinter Lisa Mathison (Australien) und Eva Lechner (Italien) die Bronzemedaille.
„Absolut super“, jubelte die 18-Jährige als sie nach 1:31:25 Stunden mit 4:13 Minuten auf Titelverteidigerin Mathison die Ziellinie überquert hatte. Bundestrainer Frank Brückner konnte es kaum fassen. Ausgerechnet die Kategorie, die ihm am meisten Sorgen bereitet hatte, sorgte für einen Medaillengewinn. „Ich kann es nicht fassen“, war er fast überwältigt von Griebs Leistung.
Die kam als Dritte aus der ersten von vier Runden und machte sich auf die Verfolgung der Polin Marlena Pyrgies, die als Zweite 20 Sekunden vor ihr lag. Eine weitere Runde später hatte sie Pyrgies überholt, sah sich aber dem Angriff von Eva Lechner ausgesetzt. „Ich wusste, dass die Eva stark sein würde. Als sie dann vorbei ging, habe ich gehofft sie vielleicht noch einmal einholen zu können“, erzählte Almut Grieb. Obwohl sie der Italienerin noch einmal auf wenige Sekunden näher kam, reichte es nicht mehr. Die Nordschwarzwälderin hatte auch die Absicherung der Bronzemedaille im Blick und wollte auf der letzten langen Abfahrt nichts mehr riskieren, um die Schweizerinnen nicht näher kommen zu lassen.
Über die gesamte Distanz hatte sie einen völlig selbstsicheren Eindruck gemacht und vor allem auf den Flachpassagen enorm viel Druck entwickelt.
„Ich wusste schon gestern, dass ich ganz vorne mitfahren kann. Wir haben auf dem Kurs gut trainiert“, sagt Grieb. Außerdem habe sie einen kleinen mentalen Trick angewandt, den sie aber nicht näher erläutern wollte.
Bianca Knöpfle aus Donaueschingen belegte in 1:34:12 Stunden den neunten Platz. Ihr kam der technisch schwierige Kurs nicht entgegen. „Ich bin am Anfang zweimal über Konkurrentinnen gestürzt. Dann habe mich bis auf Platz Sieben vor gearbeitet, doch in der letzten Runde hat die Konzentration gefehlt und ich noch ein paar Mal geflogen“, berichtete Knöpfle.
Lisa Mathison zog an der Spitze einsam und souverän ihre Kreise. Nach einer Runde hatte sie bereits eine Minute Vorsprung. „Ich hätte nicht erwartet, dass ich schon nach einer Runde einen solchen Abstand habe. Aber ich liebe diese technisch schwierigen Kurse“, sagte die Australierin, die schon in Kaprun 2002 den Juniorinnentitel geholt hatte. Mathison lebte dieses Jahr die meiste Zeit im World Cycling Center der UCI und bereitete sich in der Trainingsgruppe um Ex-Weltcup-Siegerin Chantal Daucourt (Schweiz) vor.