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MTB-Weltcup in Mont Sainte Anne. Fotos: Armin Küstenbrück. Foto unten: Sabine Spitz attackiert in Mt.St. Anne in Führung liegend.
23.06.2007 23:15
MTB-Weltcup: Sabine Spitz Dritte - Männer verfehlen Top-Ten

Mont Sainte Anne (rad-net) - Wolfram Kurschat war als Zwölfter bester Deutscher beim MTB-Weltcup in Mont Sainte Anne, Kanada. Manuel Fumic belegte nach Defekt Rang 16. Der Franzose Julien Absalon machte vor Jose´Hermida aus Spanien den Weltcup-Hattrick perfekt. Obwohl Wolfram Kurschat (Neustadt/W.) seiner eigene Zielmarke mit Rang Zwölf vollkommen gerecht wurde, machte er nach dem vierten Weltcuplauf keine besonders glückliche Miene. „Ich bin eigentlich verhalten gefahren und wollte in den letzten drei Runden aufdrehen. Aber vom Gefühl her bin ich da immer langsamer geworden. Ich hoffe, dass es nächste Woche richtig geht“, meinte Kurschat im Ziel. Er hatte einen ordentlichen Start, kam als 44. aus der Startloop und arbeitete sich bis zur sechsten von sieben Runden auf den zwölften Platz nach vorne. Tatsächlich weisen seine letzten Rundenzeiten aus, dass er nicht mehr zulegen konnte. Dennoch sorgte er mit Platz Zwölf und mit 7:08 Minuten Rückstand auf Julien Absalon (1:54:49 Stunden) für die beste Saisonplatzierung eines deutschen Cross-Country-Bikers. Manuel Fumic hätte wohl eine Top-Ten-Platzierung erreichen können, wenn ihm nicht ein Reifendefekt einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Er lag in der zweiten Runde auf Rang Zwölf und machte einen starken Eindruck, als er zuerst mit der Patrone Luft nachfüllte und dann doch noch das Hinterrad wechseln musste. So fiel er auf Platz 27 zurück und benötigte einige Zeit um seinen Rhythmus wieder zu finden.

„Ich habe mich von Anfang so gut gefühlt und war voll konzentriert. Schade, ich hoffe nächste Woche kann ich das umsetzen“, meinte Manuel Fumic, der das Ziel 8:10 Minuten Rückstand erreicht. Sein Bruder Lado wurde 19. (8:28 Minuten zurück), nachdem er in der letzten Runde durch einen Sturz noch zwei Positionen verloren hatte. Stefan Sahm (Mössingen) wurde mit 8:43 Minuten Differenz 21. und rundete damit eine insgesamt ordentliche Gesamtbilanz der deutschen Herren ab. Karl Platt (Osthofen) wurde unverschuldet in einen bösen Sturz verwickelt und hatte keine Chance mehr nach vorne zu fahren. Torsten Marx (Hechingen) wurde 36., Jochen Käß (Weil im Schönbuch) wurde, wie Platt vom Sturz aufgehalten und konnte sich nur noch auf Platz 40 retten. Moritz Milatz (Freiburg) nach einem heftigen Sturz 49.

Julien Absalon sicherte sich seinen dritten Weltcupsieg in Folge und den elften insgesamt. Der Spanier José Hermida lag bereits in der ersten Runde mit 15 Sekunden Vorsprung in Führung. Der Schweizer Nino Schurter löste sich aus der Verfolgergruppe und schloss zu dem Silbermedaillengewinner von Athen auf. Doch nach der zweiten von sieben Runden musste er vor dem Tempo kapitulieren. Er ließ sich zu Olympiasieger Absalon zurückfallen, hielt eine Zeit lang mit dem Franzosen mit um dann auch den ziehen zu lassen. Bis zur sechsten Runde hielt Hermida verbissen einen kleinen Vorsprung auf Absalon. Doch als der am Fuße eines steilen Anstiegs am Houffalize-Sieger dran war, zog er sofort vorbei. Hermida wehrte sich noch einmal, doch als der Berg bezwungen war, hatte der Spanier knapp zehn Sekunden Rückstand. Absalon ließ sich das nicht mehr nehmen. „Es war sehr hart für mich zu gewinnen. José war für mich ein Favorit, deshalb war es für mich keine Überraschung, dass er so früh vorne war,“ sagte Absalon, der schließlich 23 Sekunden zwischen sich und Hermida brachte. Dritter wurde der Kanadier Geoff Kabush mit 1:23 Minuten Rückstand. Olympiasieger Absalon führt in der Gesamtwertung nach vier von sechs Rennen souverän vor Hermida und dem Schweizer Christoph Sauser führt. Bester Deutscher ist Manuel Fumic auf Rang 19.

Bei den Frauen verpasste Sabine Spitz den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere. Hinter der Russin Irina Kalentieva und der Chinesin Chengyuan belegte sie mit 24 Sekunden Abstand Rang Drei. An der kanadischen Ostküste, in der Provinz Quebec, entstand in der zweiten von fünf Runden eine vierköpfige Spitzengruppe zu der neben Sabine Spitz (Murg-Niederhof) auch U23-Weltmeisterin Chengyuan Ren (China), die bisherige Weltcupführende Marga Fullana (Spanien) und die in Aalen lebende Russin Irina Kalentieva gehörten. Die Topfavoritin und Lokalmatadorin Marie-Hélène Prémont (Kanada) hatte sich durch einen Sturz aus der Spitze verabschiedet. Die Gruppe arbeitete sich einen Vorsprung von über einer halben Minute heraus, eine Attacke aus diesem Quartett heraus, blieb jedoch aus.

Erst in der letzten Runde, als es am Ende des zweiten von drei Anstiegen in eine schwierige Downhill-Passage ging, zog Kalentieva an Spitz vorbei und holte sich bis zum Ende der Abfahrt einen kleinen Vorsprung heraus. „Da habe ich gepennt. Ich wollte eigentlich als Erste in den Downhill und das Rennen kontrollieren. Aber als Irina vorbeizog, war ich gerade am Schalten und konnte deshalb nicht reagieren“, schilderte Spitz selbstkritisch die wichtigste Szene im Rennen. So fiel die Entscheidung durch ein kleines Detail. Nicht weit vom Ziel entfernt rutschte der Deutschen Meisterin auch noch das Vorderrad kurz weg und damit auch der zweite Platz. Chengyuan zog davon und wurde Zweite hinter Kalentieva, die in 1:39:00 Stunden ihren zweiten Saisonsieg und ihren dritten Weltcupsieg überhaupt feiern konnte. „Sehr schade, ich habe mich während des gesamten Rennens echt top gefühlt und konnte es immer kontrollieren. Da wäre heute mehr drin gewesen“, zog Spitz etwas traurig Bilanz.

Kalentieva übernahm auch die Weltcupführung von Fullana, die in der Schlussrunde einbrach. Sabine Spitz bleibt Fünfte, ist aber noch in Schlagdistanz. Ivonne Kraft (Gaggenau), gegen die ein Dopingverfahren läuft, wurde 17., 5:55 Minuten zurück. Nina Göhl (Freiburg) verfehlte ihr persönliches Ziel, unter die besten Zehn zu kommen und wurde zwei Sekunden dahinter 18.

Am kommenden Sonntag findet 300 Kilometer nordwestlich, in St. Felicien, der nächste Weltcup statt. Erhard Goller

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