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Daniel McConnel hat in Albstadt das Weltcup-Rennen der Elite gewonnen. Foto: Maasewerd
19.05.2013 18:38
MTB-Weltcup: McConnell und Lechner Sieger in Albstadt - Bertsch 2.

Albstadt (rad-net) - Der UCI Mountainbike-Weltcup in Albstadt ist mit dem Sensationssieg des Australiers Daniel McConnell zu Ende gegangen. Bei den Damen feierte die Italienerin Eva Lechner den zweiten Weltcupsieg ihrer Karriere. Bei den Junioren gab es einen französischen Sieg und einen zweiten Platz für den Deutschen Philipp Bertsch. Trotz kühlen Wetterbedingungen kamen deutlich mehr als 10.000 Zuschauer an die Strecke.

In der ersten von sieben Runden war es sehr glitschig, bevor der Boden wieder zu trocknen begann und dadurch zum Problem für Kette und Schaltung wurde. Opfer waren zwei große Namen. Weltmeister Nino Schurter aus der Schweiz stürzte in der ersten Runde in Führung liegend und dann gleich noch einmal und wurde nur 18. Doppel-Olympiasieger Julien Absalon aus Frankeich übernahm die Führung baute sie in begeisternder Manier bis zur fünften Runde auf 1:30 Minuten aus. Doch dann riss ihm das Schaltwerk ab und der 25-fache Weltcupsieger gab das Rennen entnervt auf. Der Weg zur nächsten Technischen Zone war zu weit.

An der Spitze tauchte der Schweizer Fabian Giger auf. Er wurde abgelöst vom spanischen EM-Zweiten Sergio Mantecon, doch in der letzten Runde war plötzlich auch Olympiasieger Jaroslav Kulhavy aus Tschechien im Spiel und auch McConnell, der bis dato einen 19. Platz als bestes Weltcup-Resultat stehen hatte. Etwa zwei Kilometer vor dem Ziel war das Trio zusammen. Gemeinsam bewältigten sie den letzten Anstieg, Kulhavy wollte im letzten Downhill nicht mehr alles riskieren, so dass er den Kontakt verlor.

Nach dem Downhill, etwa 300 Meter vor dem Ziel, jagte Daniel McConnell an Mantecon vorbei und holte sich in 1:42:36 Stunden den ersten australischen Sieg seit Cadel Evans im Jahr 2000. Mantecon wurde zum zweiten Mal in seiner Karriere Zweiter bei einem Cross-Country-Weltcup und Kulhavy holte sich Rang drei. «Ich weiß nicht, was heute passiert ist. Bis jetzt war ich erst einmal in den Top-20 beim Weltcup. Es wird wohl eine Weile dauern, bis ich das realsiert habe. Es ist eine riesige Überraschung», sagte McConnell.

Der Sieg von Eva Lechner im Damen-Rennen über 25,2 Kilometer war keine ganz große Überraschung, doch zu den Topfavoritinnen hatte sie nicht gezählt. Zu Beginn hatten Sprint-Weltmeisterin Alexandra Engen aus Schwedin und U23-Weltmeisterin Jolanda Neff aus der Schweiz das Kommando übernommen, doch nach der Hälfte der Distanz gruppierte sich eine fünfköpfige Gruppe, nachdem die Polin Maja Wloszczowska vorne angekommen war und gleichzeitig Neff abreißen ließ.

In der vorletzten Runde verlor auch Engen den Anschluss und gemeinsam ging das Quartett mit Lechner, Wloszczowska, der Schweizerin Katrin Leumann und der Slowenin Tanja Zakelj in die letzten 4,2 Kilometer. In einem kurzen Anstieg attackierte Lechner, holte ein paar Sekunden Vorsprung heraus und brachte sie auf den restlichen 2,5 Kilometern ins Ziel.

Während der letzten halben Runde begann es leicht zu regnen und das Terrain wurde extrem rutschig. Lechner überstand die Schwierigkeit unbeschadet und feierte mit acht Sekunden Vorsprung ihren zweiten Weltcupsieg nach 2010 in Houffalize. Wloszczowska hatte am Ende nicht mehr die Kraft dagegen zu halten, konnte aber Katrin Leumann auf Rang drei verweisen.

Die Freiburgerin Adelheid Morath hatte sich zu Beginn des Rennens auf dem fünften Rang positioniert. In den Anstiegen machte die Freiburgerin einen starken Eindruck, doch in der dritten Runde unterlief ihr ein Sturz im Bullen-Downhill. Sie verbog sich ihre Bremse und die Schuhe gingen auf. Sie versuchte das unterwegs zu richten, weil sie nicht anhalten wollte. «Danach war ich irgendwie blockiert und habe mich unsicher gefühlt. Der richtige Flow hat gefehlt. Aber Platz neun ist ein super Ergebnis, ich bin voll zufrieden. Top fünf bleibt aber für die Saison mein Ziel», erklärte Morath.

Die Junioren zeigten am Sonntagvormittag ein hoch interessantes Rennen und für das heimische Publikum war erfreulicherweise auch ein Deutscher in der Spitzengruppe mit von der Partie. Philipp Bertsch aus Abensberg war jederzeit auf der Höhe des Geschehens.

Fünf Fahrer waren zwei Kilometer vor dem Ziel noch im Kampf um den Sieg, im letzten Anstieg blieben noch drei übrig. Bertsch nahm einen Vorsprung mit in die letzte Abfahrt, doch die Franzosen Raphael Gay und Neilo Perrin-Ganier schlossen die Lücke im Mazda-Downhill wieder. 250 Meter vor dem Ziel ging Gay in einer Kurve auf der Wiese in der äußeren Linie an Philipp Bertsch vorbei und ließ sich die Führung auch auf der Zielgeraden nicht mehr abjagen. Zeitgleich siegte Gay vor Bertsch, Perrin-Ganier wurde eine Sekunde dahinter Dritte.

Der Deutsche Meister Lukas Baum (Neustadt/W.) fuhr ein großartiges Rennen, das er von 110. Startposition auf einem fast sensationellen siebten Rang beendete. «Ich musste aus einer schlechten Startposition ins Rennen gehen, aber ich habe mich sehr gut gefühlt. Ich habe mich in dieser Kurve bewusst für die Außenlinie entschieden, weil ich da Geschwindigkeit mitnehmen konnte», erklärte Gay.

Philipp Bertsch war knapp geschlagen, aber fast überwältigt von seinem Rennen. «Mein Ziel war Top 15, jetzt bin ich Zweiter, das hätte ich nie gedacht. Ich hatte super Beine und das Publikum war der Wahnsinn. In der letzten Runde haben alle nur noch geschrien. In der Kurve habe ich kurz nicht aufgepasst und er ist vorbei», kommentierte Bertsch.

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