Unter dem Tempodiktakt der Favoritinnen bildete sich im Startloop eine fünfköpfige Spitzengruppe mit Lecomte, Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot (Absolute Absalon-BMC), Jolanda Neff (Trek), Hayley Batten (Trinity) und Rebecca McConnell (Primaflor-Mondraker-XSauce). Aus der setzte sich Lecomte in der ersten vollen Runde ab und wurde daraufhin nicht mehr von der Konkurrenz gesehen. Die Französin baute von Runde zu Runde ihren Vorsprung aus und feierte einen mehr als deutlichen Solosieg.

Hinter ihr wurde es derweil um die Plätze zwei und drei sehr spannend. Nach wechselnder Besetzung der Verfolgergruppe machten schließlich Ferrand-Prevot, Batten, Rissveds, Neff und Stigger, die in der dritten Runde nach vorne aufschließen konnte, den Sieg unter sich aus. In derselben Runde wurde zunächst Batten berghoch von ihren Konkurrentinnen abgehängt, dann musste auch Rissveds reißen lassen. Aus dem Spitzentrio griff eine Runde später Neff, die sich nach einer langen Phasen mit gesundheitlichen Problemen wieder endgültig in der Weltspitze zurück präsentierte, an, um als Erste in die Abfahrt zu gehen. Dort konnte sie noch etwas mehr Vorsprung herausholen, doch Stigger und dann auch Ferrand-Prevot konnten den Anschluss wieder herstellen.

Dann war plötzlich Neff nicht mehr gemeinsam mit Stigger und Ferrand-Prevot zu sehen. Die Schweizer Meisterin war offenbar in einer Passage gestürzt und verlor dadurch den Anschluss. Sie bekam daraufhin Gesellschaft von Rissveds und gemeinsam kam das Duo wieder näher an Stigger und Ferrand-Prevot heran.

Zwischenzeitlich hatte die junge Österreicherin, die die Jüngste im Elite-Weltcup-Feld ist, die Weltmeisterin angegriffen und eine Lücke gerissen. Dahinter kamen aber Rissveds und Neff immer näher, zogen schließlich an Ferrand-Prevot vorbei und zumindest die Olympasiegerin aus Schweden konnte noch zu Stigger aufschließen und noch vorbeifahren, um sich mit 1:48 Minuten Rückstand den zweiten Platz zu sichern. Laura Stigger überquerte zwei Sekunden später den Zielstrich. Neff (+2:02) verteidigte Platz vier vor Ferrand-Prevot.

Ronja Eibl (Alpecin-Fenix) erreichte den 18. Platz (+5:17) und zeigte sich darüber enttäuscht. Nur sieben Sekunden trennten sie von Platz 15, den sie sich als Ziel gesetzt hatte. «Es lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, ich hatte mich gut auf das Rennen vorbereitet, die Strecke kam mir entgegen, aber in der zweiten und dritten Runde hatte ich Bauchschmerzen und das hat mich auch zurückgeworfen», meinte Eibl. Noch beim Short Track zeigte sie mit dem zehnten Platz eine starke Leistung. Ihre habe nach dem Sturz bei der DM und der verpassten Meisterschaft die mentale Frische gefehlt. Die zweite deutsche Olympiahoffnung Elisabeth Brandau (Radon-EBE) stieg zwei Runden vor dem Ende aus und lässt auch nach dem siebten Platz bei der DM, einige Fragen zu ihrer aktuellen Verfassung mit Blick auf die Olympischen Spielen offen.