La Bresse (rad-net) - Das Weltcup-Finale der Mountainbiker im französischen La Bresse steht ein Stück weit bereits im Zeichen der Weltmeisterschaft, die ab dem 5. September in Lenzerheide (Schweiz) beginnt. Die deutschen Cross-Country-Spezialisten haben in den Vogesen nicht mehr viel zu gewinnen, einzig Elisabeth Brandau kämpft um den Verbleib in den Top-Ten der Gesamtwertung.
Als Zehnte geht Elisabeth Brandau (EBE Racing) in das letzte Weltcup-Wochenende der Saison und wenn sie ähnliche Leistungen bringt wie bisher, dann dürfte sie ihr erstes Top-Ten-Resultat in der Gesamtwertung auch absichern können. «Die Beine sind eigentlich ganz gut, ich muss halt die mentale Seite in den Griff bekommen. Ich mache mir schon Druck die Top-Ten zu halten», sagt Brandau. «Jetzt schauen wir mal und fahren erst mal den Short Track.»
Adelheid Morath (jb Brunex-Felt) fährt nach dem Sieg beim Rothaus Bike Giro mit einem guten Gefühl nach La Bresse. «Ich bin sicher in einer guten Form», bestätigt Morath, was man im Hochschwarzwald gesehen hat. Wenn sie es in ein Resultat umwandeln kann, dann wäre auch sie am Sonntag eine Kandidatin für die Top 15. Für die im Frühjahr zweimal verletzte Vize-Meisterin ist es gleichzeitig ein Testlauf für die WM. Weil sie faktisch nur einen Weltcup wirklich bestritten hat, braucht sie auf die Gesamtwertung nicht mehr zu schauen.
Bei Sabine Spitz (Wiawis Bikes) bleibt das vor dem letzten Weltcup-Rennen ihrer Karriere schwer einzuschätzen. Wenn die DM-Dritte Nadine Rieder (AMG-Rotwild) ihre zuletzt gezeigten Leistungen auch in La Bresse umsetzen kann, könnte sie die Top 30 angreifen.
Herren: Egger lässt es mal auf sich zukommen
Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) geht nach dem verletzungsbedingten Verzicht als 18. in die beiden letzten Wettkämpfe. Was für ihn beim Finale drin ist, lässt sich schwer ermessen, aber er will auf jeden Fall so viel wie möglich Punkte zur Team-Wertung beisteuern. Die Formation mit Sitz im Remstal geht nach fünf Siegen in sechs Rennen mit deutlichem Vorsprung in das letzte Wochenende.
Georg Egger (Lexware Mountainbike Team) hat sich in seinem ersten Elite-Jahr aktuell zur Nummer zwei in Deutschland aufgeschwungen. Mit dem neunten Platz bei der EM hat sich der Deutsche Vize-Meister noch mehr Selbstvertrauen geholt. «Ich versuche es mal auf mich zukommen zu lassen, aber die Form ist ganz gut», sagt Egger. «Ich bin gespannt auf die Strecke.»
Die ist ganz neu, weil zum ersten Mal im Bikepark Hohneck auch die Downhiller dabei sind. «Eine Mischung aus allen Weltcups», meint Elisabeth Brandau, die sich die Strecke bereits angeschaut hat. Mit steilen Anstiegen, natürlichen technischen Passagen, aber auch ein paar gebauten Hindernissen.
Genauso wie Egger wird der Martin Gluth (Silverback-OMX) versuchen sich noch ein Stück mehr Selbstvertrauen für die WM mitzunehmen. Sein bisher bestes Saisonresultat war der 36. Platz in Nove Mesto. «Einen raus hauen, wäre super», meint Gluth, aber der Fokus liege natürlich auf der WM. «Ich hab noch mal viel Umfang trainiert, da muss ich sehen wie hoch ich dieses Wochenende schon drehen kann.»
Ben Zwiehoff (Bergamont) dürfte, wie Egger, aus der EM (Rang 15) Rückenwind und Bestätigung mitgenommen haben. Wenn er es klug anstellt, müsste er auch im Weltcup mal in Richtung 30 fahren können, auch wenn da noch mal andere Gesetze herrschen und die Startposition 65 erst mal ein Handicap ist, das es zu kompensieren gilt.
Julian Schelb von Stop&Go Marderabwehr, der 2018 bis dato nur einen Weltcup bestritten hat, nutzt die räumliche Nähe zu einem weiteren Start. «Ich hatte ja jetzt beim Bike Giro ein paar gute Wettkampftage und hoff auf eine ansteigende Form. Ich erwarte mir nicht arg viel, aber wenn es läuft sind die Top 40 immer ein Ziel», so Schelb.
Christian Pfäffle (Stevens MTB Racing) und Markus Schulte-Lünzum (Focus XC), denen in dieser Saison im Weltcup noch nicht allzu viel gelang, fahren auch um ihr WM-Ticket. Das kann motivieren oder auch ein Hemmschuh sein.