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Die Gruppe um Silas Graf, Vinzent Dorn und David List. Foto: Erhard Goller
16.07.2016 19:14
MTB-DM: Überraschendes Junioren-Gold für David List

Wombach (rad-net) - Der Friedrichshafener David List ist in Wombach neuer Deutscher Cross-Country-Meister der Junioren geworden. List gewann in dem Stadtteil von Lohr am Main ein spannendes Rennen vor Silas Graf (Untermünkheim) und Vinzent Dorn aus Kirchzarten. Die Masters-Titel gingen an Matthias Frohn aus Bonn und Martin Hollerbach (Burggen).

Es war Vinzent Dorn, der dem Rennen der Junioren über fünf Runden erst mal seinen Stempel aufdrückte. Nach einer Runde lag er bereits mit 14 Sekunden Vorsprung in Führung. Das war seine Strategie. «Ich wusste, dass ich stark starten kann und dass Alex Bregenzer und Niklas Schehl damit eher Probleme haben. Damit bin ich viel Risiko eingegangen», erklärte Vinzent Dorn.

Während Schehl aber ohnehin nicht hundert Prozent fit war, gab Bregenzer früh auf. «Mit den beiden anderen habe ich leider nicht gerechnet», so Dorn.

Die beiden anderen, das waren Silas Graf und David List.

Graf fiel in der dritten Runde zurück, nachdem ihm im Anstieg ein Fahrfehler unterlaufen war und er kurz zu Fall kam. So fuhr er rund 15 Sekunden hinter dem Spitzen-Duo hinterher.

Dort investierte Dorn jedes Mal vor den Abfahrten. «Vinzent hat das Rennen sehr unrhythmisch gemacht und versucht mich los zu werden. Ich bin da nie als Erster in den Trail gekommen, so dass ich da vielleicht hätte Zeit raus holen können. Aber ich konnte mich immer gut erholen», erklärte David List.

Zu Beginn der letzten Runde konnte Graf seinen Rückstand schließen und es entwickelte sich ein spannender Dreikampf. Silas Graf griff vor einem Downhill an, Dorn hielt dagegen und die beiden verhakten sich. Das erlaubte List vorbei zu gehen und als er die nächste Verpflegungszone passierte, wurde ihm zugerufen, dass Dorn einen kleinen Abstand hätte. «Ich habe dann Gas gegeben und als wir ganz oben in den Downhill fuhren, hatte ich eine kleine Lücke», schilderte List die Entscheidung. Der starke Fahrtechniker holte bis zum Ende des Trails fünf Sekunden Vorsprung heraus und ließ nichts mehr anbrennen.

«Das ist einfach der Hammer. Ich habe mich die letzten Tage schon super gefühlt und war ganz entspannt, mit einem Lächeln auf dem Gesicht», meinte David List, der erst 16 Jahre alt. Er wird erst im Dezember 17 Jahre alt und dürfte damit der jüngste Junioren-Meister aller Zeiten sein.

Silas Graf war indes glücklich über seine Silbermedaille. Der frühere Deutsche Meister im Ringen (!) hatte im Frühjahr durch eine verschleppte Erkältung Probleme, doch Ende Mai kam er langsam ins Rollen. «Die DM habe ich zu meinen Ziel gemacht. Ich bin durchweg volles Rohr gefahren und sehr, sehr glücklich über die Medaille», so Silas Graf.

Vinzent Dorn war nicht ganz so happy über Bronze. Zu sehr hatte er an Gold geschnuppert. «Ich habe am Anfang zu viel riskiert und die falschen Leute eliminiert. Ich bin schon ein wenig enttäuscht», meinte er in den ersten Minuten nach dem Rennen.

Masters: Matthias Frohn revanchiert sich für die Marathon-DM
Matthias Frohn jagte gleich mit Macht den ersten Berg hinauf, vielleicht angetrieben vom Frust über den vor einer Woche verloren gegangenen Deutschen Meister-Titel im Marathon. In Saalhausen hatte er sich «verzockt», wie er sagte.

So wurde die Masters-Kategorie 1 zum Start-Ziel-Sieg für Frohn. «Ich bin ja ein bisschen fremd im Cross-Country. Es ist erst mein zweites Rennen dieses Jahr. Wäre es nass gewesen, ich wäre gar nicht gefahren», erklärte Frohn.

Weil er sich in den technischen Passagen auf der schwächeren Seite wähnte, investierte er in den Anstiegen umso mehr. Das ging auf. Sven Pieper kam zwar zwischenzeitlich mal wieder näher heran, doch am Ende hatte er keine Chance und wurde Zweiter.

«Ich bin der erste Verlierer», meinte er, aber Pieper lachte dabei. «Nein, ich bin mehr als glücklich über Silber. Mein Ziel war Top Fünf und Matthias ist der verdiente Sieger.»

Titelverteidiger Markus Werner musste erst mal richtig abhusten, ehe er Stellung beziehen konnte. Er war die Woche nach der Marathon-DM krank geworden. «Es ist immerhin eine Medaille und meine insgesamt neunte», zeigte er sich zufrieden mit dem, was noch daraus geworden ist.

Masters 2: Bei Hollerbach geht der Knoten auf
20 Minuten Anlauf-Zeit benötigte Martin Hollerbach, ehe er ins Rollen kam. Der 47-Jährige Bayer löste Andreas Kiesewetter an der Spitze ab. «Es ist nicht mehr gegangen», erklärte Kiesewetter, der dann auch Rückenprobleme bekam und noch auf Rang fünf zurückfiel. «Am Anfang waren mir die zu schnell. Aber das ist bei mir schon immer so gewesen, ab Minute 20 kann ich schnell fahren. Ich habe meinen Rhythmus gefunden und dann auch Spaß gehabt. Obwohl die Strecken für uns Alte immer schwieriger werden», so Hollerbach.

Stefan Knopf blieb lange auf Schlagdistanz und überquerte die Ziellinie mit 36 Sekunden Rückstand als Silbmedaillengewinner. Michael Venus von Sportivo Englmar eroberte mit 1:17 Minuten Differenz die dritte Position.

Bericht Juniorinnen, Jugend männlich und weiblich...

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