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Manuel Fumic fährt sich vor entspannter Kulisse in Petropolis auf der Rolle die Beine locker. Foto: Erhard Goller
17.08.2016 18:57
MTB: Deutsches Olympia-Trio findet Ruhe in den Bergen

Rio de Janeiro (rad-net) - Manuel Fumic, Moritz Milatz und Helen Grobert haben am Dienstag ihr Zwischen-Quartier in den Bergen oberhalb von Rio de Janeiro verlassen und sind ins Olympische Dorf eingezogen. Das Trio scheint in sehr angenehmer Umgebung die Batterien aufgeladen und blickt zuversichtlich in Richtung olympischer Mountainbike-Rennen am Samstag und Sonntag.

Es ist ein schöner Ort, die Hotel-Anlage Quinta da Paz, zehn Minuten von Petropolis entfernt. Durch ein geschmiedetes Tor geht es eine steile Einfahrt hinauf, wo sich eine schön angelegte Plattform eröffnet. Das Gelände strahlt Ruhe aus – genau das, was sich die deutschen Mountainbiker und Nationaltrainer Peter Schaupp davon erhofft haben. «Ich war ganz arg gerne hier», bestätigt Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing). «Das war genau die richtige Wahl. Wir hatten eine tolle Zeit hier oben, konnten Luft ran lassen und ich habe Ruhe gefunden.» Die (innere) Ruhe vor dem Sturm gewissermaßen.

Das Training ist im Grunde abgeschlossen. Bis zum Samstag und Sonntag geht es nur noch darum den Stoffwechsel am Laufen zu halten und sich - natürlich - mit der Strecke vertraut zu machen, das richtige Setup zu finden.

So rollten Manuel Fumic und Helen Grobert (Ghost Factory Racing) am Montag nach Petropolis, genossen beim Vater seines Teamgenossen Henrique Avancini einen kurzen Kaffee-Stopp, und absolvierten ein paar Gymnastik-Übungen. Später stellte sich Fumic seine Rolle noch ans Geländer, mit schönem Blick übers Tal und ließ mit Kopfhörern auf den Ohren seine Beine um die Achse drehen.

Bei Helen Grobert ist ein wenig mehr Anspannung zu verspüren. Das ist Manuel Fumic nicht entgangen. «Man merkt ihr an, dass sie aufs Olympische Dorf total gespannt ist», sagt Fumic. Für Grobert ist es die Olympia-Premiere. Doch die Deutsche Vize-Meisterin spricht auch über «eine gute Zeit in Mont Sainte Anne», die man bis vergangenen Freitag dort noch gehabt habe. «Wir sind eine coole Gruppe, alles lief perfekt, nachdem ich den Stich an der Hand auskuriert hatte», sagt Grobert. «Nach dem die Laune nach dem Rennen erst mal nicht so gut war», schiebt sie nach. Der zwölfte Platz sei ja nicht schlecht gewesen, aber sie hätte ihr Training einfach nicht umsetzen können. Warum auch immer.

«Hier in Petropolis fühle ich mich richtig wohl», betont Grobert. «Dass wir es noch mal schaffen, vor einem wichtigen Rennen noch mal so runter zu fahren, das ist schon besonders. Mit Moritz und Mani macht es super Spaß, wir haben einfach Bock am Radfahren.»

Das, nickt Bundestrainer Peter Schaupp, war die Intention mit dieser Zwischenstation eine Autostunde nördlich der Peripherie von Rio de Janeiro. «Dafür haben wir den Aufwand in Kauf genommen für nur drei Tage hier hoch zu kommen. Jetzt können alle entspannt ins Olympische Dorf gehen», erklärt Schaupp.

Die Deutschen waren ja nicht die Einzigen, die sich in dieser Gegend eingemietet haben. Die Schweizer haben sich nur unweit vom Quinta la Paz eine Woche lang aufgehalten und auch die Franzosen waren in der Nähe, genauso wie die Italiener.

Moritz Milatz spricht von einer «guten Trainingswoche» in Kanada und dass er jetzt alles getan habe, was möglich war. Und er freut sich aufs Olympische Dorf, das für die deutschen Mountainbiker in London praktisch nicht erlebbar wurde, weil die Rennen eine Stunde außerhalb stattfanden. «In Peking fand ich das cool und wenn man das als Sportler nicht erlebt, dann fehlt was», meint Milatz.

Sabine Spitz: Einbeinig auf dem Ergometer
Dorthin ist Sabine Spitz ja bereits am Samstag eingerückt. Der Heilungsprozess macht nach dem bakteriellen Infekt und der anschließenden kleinen OP am Knie weiter Fortschritte. Am Montag hat die 44-Jährige begonnen auf dem Ergometer ihren Kreislauf in Schwung zu bringen. Allerdings nur einbeinig, ohne das lädierte linke Knie. Und sie absolvierte einige Stabilisierungs-Übungen.

Spitz ist weiter zuversichtlich und motiviert, aber erst nach einer weiteren größeren Untersuchung am Donnerstag wird man klarer sehen, ob ein Einsatz am Samstag möglich ist oder ob sie möglicherweise gar verzichten muss.

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