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Florian Vogel war in Titisee-Neustadt nicht zu bremsen. Foto: Lynn Sigel
12.07.2015 17:58
MTB-Bundesliga: Schweizer Doppelsieg an der Hochfirst-Schanze

Titisee-Neustadt (rad-net) - Der Schweizer Florian Vogel ist bei der dritten Station der KMC Mountainbike-Bundesliga in Titisee-Neustadt seiner Favoritenrolle gerecht geworden hat sich den Sieg bei den Männern gesichert. Vogel siegte vor seinem Landsmann Nicola Rohrbach und Lokalmatador Simon Stiebjahn.

Florian Vogel (Focus XC) hatte nur in der ersten von acht Runden einen Begleiter. Es war ausgerechnet der «Hausherr» und Mitorganisator Simon Stiebjahn (Team Bulls), der dem Weltranglisten-Vierten die zweite Runde begann. Fünf Sekunden dahinter führte Moritz Milatz (Koch Engineering-Müsing Bikes).

Doch Simon Stiebjahn ließ sich nicht dazu verleiten dem absoluten Weltklasse-Fahrer zu folgen. «Nach meinen Berechnungen war ich eine halbe Minute zu schnell. Deshalb habe ich geschaut, dass ich die nächste Runde eine halbe Minute langsamer fahre, um wieder in meinem geplanten Rhythmus zu sein», erläuterte Simon Stiebjahn seine Strategie. Nicht gerade ein gewöhnliches Vorgehen, aber es führte für ihn schließlich aufs Podest.

Zurück zur Spitze. Die gehörte damit Florian Vogel, der seinen Vorsprung auf die Verfolger mit Milatz in den nächsten beiden Runden auf rund eine Minute ausbaute. Etwas Spannung kam noch mal auf, als sich Florian Vogel einen Reifendefekt einhandelte und sein Vorsprung um eine gute halbe Minute schmolz. «Da ist es noch mal richtig hart geworden», bekannte Vogel. Allerdings war das Polster groß genug, um sicher seinen siebten Saisonsieg einzufahren.

«Ich bin eigentlich wegen dem Titisee hierher gekommen», scherzte Vogel. «Nein, ich fahre schon immer gerne Rennen in Deutschland. Die Atmosphäre ist cool, die Strecke ist schön und es hat viele Zuschauer. Außerdem habe ich von zuhause nur eineinhalb Stunden zu fahren.»

Wieder zu den Verfolgern: Moritz Milatz fühlte sich nicht gut und gab Mitte des Rennens auf, nachdem er den Anschluss an die Gruppe mit Simon Stiebjahn und Markus Bauer (Kreidler Werksteam), sowie Nicola Rohrbach (Goldwurstpower.ch) verloren hatte.

Rohrbach, der nach einem schwächeren Start in die Verfolgergruppe vorgestoßen war, erwies sich als der Stärkste und setzte sich in Runde sechs von seinen Konkurrenten ab. «Ich hatte das Vertrauen, dass ich im Verlauf des Rennens stärker werde und zum Schluss war das auch so. Ich habe die Gruppe vor mir gesehen, sie mir zum Ziel gesetzt und habe dann einfach meinen Speed durchgezogen. Die Strecke war extrem ausgefahren und man musste extrem aufpassen. Ich bin super happy», meinte Rohrbach, der das Ziel 50 Sekunden nach Vogel (1:32:17) erreichte.

Happy, das war auch Simon Stiebjahn. Sein Duell mit seinem Freund Markus Bauer war das emotionale Highlight an diesem Nachmittag. Das deutsche Duo aus Titisee-Neustadt und Kirchzarten kämpfte verbissen um den dritten Platz. Bevor es den letzten Downhill hinunter ging, sprintete Bauer an Stiebjahn vorbei.

«Ich wusste, Stiebi kennt hier jeden Meter und wollte unbedingt vor ihm die Grüne Wand hinein», erklärte Bauer. Die «Grüne Wand», das ist der Auslauf der Hochfirst-Skisprung-Schanze und sie heißt nicht umsonst so. Stiebjahn blieb aber an Bauer dran und nutzte die «Grüne Wand», um unter dem Jubel seines Publikums vorbei zu sprinten und sich Rang drei zu sichern.

«Ich glaube ich war mehr mit der Schaufel auf der Strecke als mit dem Rad», meinte Stiebjahn mit einem Grinsen. «Aber ich wollte hier unbedingt eine so hochkarätiges Rennen und wir hatten super Stimmung im Wald. Super, dass ich hier auf dem Podest stehen kann», kommentierte der 25-Jährige, nachdem er mit 1:13 Minuten Differenz die 32,8 Kilometer beendet hatte.

Markus Bauer gönnte seinem Kumpel den Erfolg. «Es ist schön für Stiebi, dass er hier auf dem Podium steht. Ich bin auch super glücklich mit meinem Rennen. Ich wollte hier auf Ergebnis fahren und das ist mir gelungen», so Bauer, der mit 1:18 Minuten Differenz gemessen wurde.

Auf Rang fünf erreichte mit Lukas Kaufmann (OCE Cannondale) ein weiterer Eidgenosse als Fünfter (+2:14) das Ziel.

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