Bad Salzdetfurth (rad-net) - Die Olympiasiegerin Sabine Spitz hat in Bad Salzdetfurth ein glänzendes Comeback gefeiert. Die Mountainbikerin holte sich in der Solestadt ihren zwölften Meistertitel in der Olympischen Cross-Country-Disziplin und verwies Elisabeth Brandau in 1:30:14 Stunden mit 1:03 Minuten Vorsprung auf Rang zwei. Auf Rang drei überraschte Silke Schmidt aus München, die 1:37 Minuten Differenz aufwies. Die Plätze vier und fünf gingen an Hanna Klein aus Freiburg und Anja Gradl aus Kastl. Bei den U23-Damen siegte Titelverteidigerin Helen Grobert aus Remetschwiel genauso wie bei den Juniorinnen Sofia Wiedenroth aus Sigmarszell.
Bei Sabine Spitz lief das zweite Rennen nach siebenwöchiger Verletzungspause besser als sie selbst erwartet hätte. «Das war im Vorfeld kein Understatement. Der große Unsicherheitsfaktor war die Fahrtechnik», erklärte Spitz.
Tatsächlich konnte Elisabeth Brandau in den ersten drei Runden die dreifache Olympia-Medaillengewinnerin in den technischen Passagen auch unter Druck setzen, doch am Berg war die 41-Jährige einfach stärker als Brandau, die selbst nach einem Bänder-Anriss im Knie noch nicht wieder ganz auf der Höhe ist. «Da fehlt mir einfach die Kraft. Ich habe auch ein größeres Kettenblatt gewählt, weil ich Angst hatte, dass sich das nicht durchdrücken kann», erklärte Brandau.
In der vierten Runde entschwand die Seriensiegerin der 27-Jährigen aus Schönaich endgültig und das Rennen war zugunsten von Sabine Spitz entschieden. «Ich muss sagen, ich bin auch überrascht wie gut ich die vielen Antritte weg gesteckt habe, damit habe ich nicht gerechnet», bekannte die Südbadenerin. Der zwölfte Meistertitel ist sicher einer der überraschendsten in ihrer Karriere. «Routine wird das nie», meinte sie.
«Mit meiner ganzen Vorgeschichte muss ich zufrieden sein», meinte Elisabeth Brandau zur zweiten Cross-Country-Silbermedaille nach 2011.
Silke Schmidt war dagegen «sprachlos». Die DM war ihr erstes Cross-Country-Rennen. Die Juristin war aber offenbar ausgeruht genug eine Hanna Klein in Schach zu halten, bei der an diesem Tag ziemlich viel schief lief, inklusive einer Kette, die immer wieder runterfiel. «In der dritten Runde dachte ich, es geht überhaupt nichts mehr, aber irgendwann hat sich das gelöst. Den Puls habe ich nicht so hoch gebracht, wie letztes Jahr, aber mein Tempo konnte ich gut durchziehen», erklärte Schmidt, die 2012 auch schon Dritte war.
Der U23-Titel ging wie erwartet an Helen Grobert, die sich schon in der ersten Runde absetzte und auch einen Sturz in der zweiten Runde verkraften konnte. «Ich war die Favoritin, aber Meisterschaft ist Meisterschaft. Man muss es erst mal ins Ziel bringen», zeigte sie sich erleichtert über ihren zweiten Titel in dieser Kategorie. Vermutlich wunderte sie sich, dass bei ihrem Sturz Lena Putz nicht aufschließen konnte.
Doch die war vor dem Start etwas desorganisiert und ging mit 30-sekündiger Verspätung ins Rennen. Es ist nochmal alles gut gegangen, denn am Ende konnte sie sich mit der – erwarteten – Silbermedaille dekorieren lassen. «Das war mein Fehler. Erstmal war ich geschockt, aber dann habe ich alles rein gelegt. Schade, dass ich nicht wirklich gegen Helen kämpfen konnte», konstatierte die Röhrnbacherin.
Bronze ging überraschend an Lena Wehrle, die vom «geilsten Rennen meines Lebens» sprach. Die Buchenbacherin ließ in der ersten Runde Majlen Müller zurück, nachdem die einen Defekt erlitt.
Bei den Juniorinnen ließ Sofia Wiedenroth trotz Handverletzung nichts anbrennen. Die Vize-Europameisterin gewann klar vor Sarah Bauer und Jessica Benz. «Am Berg war ich einfach stärker und bin in der zweiten Runde weg gefahren. Die Abfahrten habe ich vorsichtig genommen. Echt super, dass es geklappt hat», freute sich Wiedenroth.
Bauer klagte über eine «schwache zweite Runde», war aber sonst zufrieden mit Rennen und Ergebnis, genauso wie Jessica Benz, die das Duell um Bronze mit der Deutschen Sprintmeisterin Veronika Brüchle gewann.