Schladmiing (rad-net) - Das letzte von sieben Rennen um den Four-Cross-Weltcup endeten kurios. Sowohl der Führende Rafael Alvarez (Spanien), als auch seine beiden einzigen verbliebenen Kontrahenten im Kampf um die Weltcup-Krone, Guido Tschugg (Amerang) und Cedric Gracia (Frankreich) flogen im Viertelfinale aus dem Wettbewerb. Alvarez war durch seine gebrochene Hand gehandicapt und scheiterte in seinem Lauf gegen Tamil Tatarkovic (Slowakei) und Aurélien Giordanengo (Frankreich). Gleich danach war Tschugg an der Reihe. Platz fünf hätte ihm gereicht, um sich die Gesamtwertung zu sichern. Doch nach einem guten Start, kollidierte Gracia mit ihm. Tschugg stürzte heftig und schied als Vierter aus.
Mehr als der lädierte rechte Arm ärgerte ihn aber die entgangene Chance. „Es nervt schon, wenn man auf diese Art raus fliegt. Wenn ich einfach nicht gut genug gewesen wäre, hätte ich es eher akzeptiert“, sagte Tschugg Kopf schüttelnd.
So blieb ihm als Tages-13. Rang zwei hinter Weltmeister Alvarez, der als Zehnter notiert wurde. Das ist dennoch das beste Gesamt-Ergebnis in Tschuggs Karriere.
„Klar, insgesamt war es eine tolle Saison, mit der ich zufrieden sein kann“, zog er dann doch eine positive Bilanz. Auf Rang drei der Gesamtwertung landete der Brite Dan Atherton.
Johannes Fischbach (Hof) schied als Dritter in seinem Viertelfinale aus und wurde als bester Deutscher auf Position zwölf geführt. Fischbach, der am vergangenen Wochenende von einem Sturz ein Schleudertrauma davon getragen hatte, konnte mit diesem Handicap durchaus zufrieden sein. Er kalkulierte in der ersten Kurve mit der Innenbahn, doch die Konkurrenten wählten die gleiche Linie. Er musste abbremsen und hatte dann keine Chance mehr.
„Ich hatte mit meiner schlechten Qualizeit schlechte Voraussetzungen. Aber letztlich kann ich mit dieser Saison zufrieden sein. Du hast mal Glück, mal Pech. Das harte, konsequente Training im Winter hat sich gelohnt“, meinte Fischbach, der die Weltcup-Saison auf Rang acht abschloss.
Einen kleinen Eklat gab es im Halbfinale, als der spätere Sieger Romain Saladini (Frankreich), bedrängt vom Niederländer Jürg Meijer, über eine Begrenzungsflagge. Roger Rinderknecht (Schweiz) sah das und wähnte sich als Dritter im Finale. Sein Protest wurde jedoch abgewiesen, weil kein Kommissär das Geschehen beobacht hatte.
Ausgerechnet Saladini gewann das Finale vor Dan Atherton und Joost Wichmann (Niederlande).
Bei den Damen sicherte sich Romana Labounkova (Tschechien) den Tagessieg vor der Niederländerin Anneke Beerten, die bereits vor dem Finale als Gesamtsiegerin feststand. Auf Platz drei fuhr Weltmeisterin Jana Horakova (Tschechien).
Beste Deutsche war Steffi Marth (Cottbus). Sie scheiterte im Viertelfinale und wurde letztlich 15. Erhard Goller