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Die ehemalige Four-Cross-Spezialistin Steffi Marth landet bei ihrem ersten Downhill-Weltcup-Einsatz auf dem 14. Platz. Für die Cottbuserin kein Grund zum Verzweifeln. Foto: Erhard Goller
12.04.2014 16:45
Mountainbike-Weltcup Pietermaritzburg: Kein deutscher Downhiller vorne dabei

Pietermaritzburg (rad-net) - Johannes Fischbach hat beim Weltcup-Auftakt der Downhiller im südafrikanischen Pietermaritzburg durch Sturz und Defekt nur Rang 77 erreicht. Jasper Jauch wurde beim Sieg des US-Amerikaners Aaron Gwin 59. Bei den Damen belegte Steffi Marth Rang 14.

Es hätte ein guter, ein sehr guter Auftakt in die Weltcup-Saison werden können. Die Qualifikation hatte Johannes Fischbach mit der 14. Zeit gefahren, obschon er oben aus dem Starthaus zu spät herausgelassen wurde. Mit der positiven Erinnerung des neunten Platzes von der WM, sieben Monate zurück, hatte Fischbach viel vor. Das spielte beim Finale am Samstag zwar keine Rolle mehr, doch für den Ghost-Fahrer war die Hoffnung auf eine Top-Ten-Platzierung bereits nach weniger als zehn Sekunden geplatzt.

Im ersten Steinfeld stürzte der 26-Jährige und verlor wertvolle Zeit. Er setzte die Fahrt fort, doch dann wurde er noch von einem zweiten Missgeschick ereilt. Dass er auch noch einen Hinterrad-Defekt erlitt, machte auch ein halbwegs annehmbares Resultat zunichte. «Ich wollte auf Angriff fahren», so Fischbach, «das ist leider in die Hose gegangen.» Mit 1:16 Minuten Rückstand wurde er am Ende auf Platz 77 notiert. Er wird als einziger Deutscher für den nächsten Weltcup nach Australien fliegen.

So war bei Temperaturen um 30 Grad der zweite deutsche Starter Jasper Jauch als 59. der beste Deutsche. 23,09 Sekunden lag er hinter Aaron Gwin mit der Siegerzeit von 3:59,34 Minuten. Jauch erstes Ziel war die Qualifikation für das Finale der besten 80 zu überstehen. «Darauf bin ich fokussiert, das ist für mich schon der Höhepunkt», erzählte der Hannoveraner. «Wenn ich das geschafft habe, dann fehlt für das Finale ein bisschen der Spirit.»

Ohne die Unterstützung eines Profi-Teams hatte er am Start keine Rolle, um sich warm zu fahren. Als ihm dann aber ein afrikanischer Freund seine Rolle lieh, stieg das Motivations-Barometer noch mal an. «Das hat mich angespornt noch mal Kette zu machen», meinte er lachend. Das tat er dann mit Köpfchen.

«Ich wollte heil unten ankommen und bin froh, dass es jetzt vorbei ist. Die Anspannung ist schon groß, zu Hause feiern die Leute eine Grillparty und schauen den Livestream. Man will sie natürlich nicht enttäuschen», sagte Jauch, der in der Vorwoche in der Nähe von Kapstadt bei einem Rennen Siebter war. «Das hat mich zuversichtlich gemacht», so Jauch, der bei der WM in Pietermaritzburg im vergangenen September Rang 43 belegt hatte.

Unterdessen siegte Gwin mit 2,03 Sekunden Vorsprung auf den Australier Mick Hannah und Weltmeister Greg Minnaar. Der Südafrikaner, der nur wenige hundert Meter vom Event-Gelände entfernt einen Bike-Shop betreibt, hatte im Winter eine Knie-Operation und ist aktuell noch nicht auf seinem höchsten Niveau.

Damen: «Hardcore» für Four-Cross-Umsteigerin Steffi Marth

Ex-Four-Cross-Spezialistin Steffi Marth musste zum Beginn ihrer ersten Weltcup-Saison als Downhillerin wie erwartet Lehrgeld bezahlen. Die Cottbuserin landete unter den 15 Damen auf Rang 14. «Ich muss da erst reinkommen, aber ich will im Downhill angreifen. Wo soll ich das sonst machen, als gegen die Besten der Welt», meinte Steffi Marth nachdem sie das Ziel in 5:37,5 Minuten erreicht hatte und damit am Ende 1:02,6 Minuten langsamer war als die Britin Manon Carpenter, die ihren ersten Weltcupsieg einfuhr und dabei Landsfrau und Weltmeisterin Rachel Atherton um 3,9 Sekunden auf Rang zwei verwies.

«Ich bin noch nicht so weit. Das ist für mich schon Hardcore», bekannte Steffi Marth mit Blick auf ihren Wechsel vom Four Cross zum Downhill. «Hier ist eine mega professionelle Atmosphäre», sagte sie und nannte zwei Aspekte, die den Umstieg schwer machen. «Downhill ist vom Material her viel aufwändiger. Man muss viel mehr einstellen, die Reifen, der Druck, die Federung und so weiter, muss man alles abstimmen. Da braucht man natürlich Erfahrung», erklärt die Bikerin von den Trek Gravity Girls.

Und dann ist da noch die Fahrtechnik. Steinfelder, Wurzeln und solche Hindernisse habe man im Four Cross ja kaum. «Der Anspruch ist hoch und die Mädels hier haben ja zum Teil zehn Jahre Weltcup-Erfahrung und mehr», so Marth. Pietermaritzburg, das sei für sie ein «Test-Event» gewesen. Wenn sie zu weit von der Weltspitze weg sei, dann müsse sie sich überlegen erst mal Europacups zu fahren.

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