Schladming (rad-net) - Der Freiburger Moritz Milatz konnte beim Weltcup-Finale der Cross-Country-Biker in Schladming, Österreich, überraschend den sechsten Platz belegen. Weltmeister Christoph Sauser (Schweiz) seinen 13. Weltcupsieg. Er gewann José Hermida (Spanien) vor dessen Landsmann Ivan Alvarez.
Moritz Milatz erwischte in Schladming einen hervorragenden Start und kletterte an fünfter Stelle den zweiten steilen Anstieg nach oben. Die Topfahrer ließ er dann ziehen und reihte sich in einer Gruppe ein, die von Platz sieben bis 15 reichte. Fahrer um Fahrer fiel aus dieser Gruppe zurück, doch Milatz konnte das Tempo halten. Nachdem von vorne der Kanadier Geoff Kabush mit Defekt und der schwächelnde Amerikaner Adam Craig zurück fielen, kämpften der Tscheche Jaroslav Kulhavy, der der Olympia-Dritte Nino Schurter (Schweiz) und Milatz um den fünften Platz auf dem Weltcup-Podium. Während Schurter einbrach, konnte sich Kulhavy von Milatz absetzen.
Der kämpfte verbissen um den Anschluss, doch es drohte ihm auch Gefahr von Europameister Florian Vogel (Schweiz), der zum Schluss ganz stark aufkam. „Ich konnte zum Glück noch einmal zulegen“, stöhnte Milatz im Ziel, das er nach 42,4 Kilometern als Sechster mit 3:10 Minuten Rückstand auf Sauser (1:57:56 Stunden) erreichte.
„Das Rennen war extrem hart aber die Form von Olympia war zum Glück noch da. Ich bin froh, dass ich einen solchen Abschluss hin bekommen habe. Für’s Podium hat es nicht gereicht, da war Kulhavy einfach zu stark“, erklärte Milatz, der vergangene Woche noch krank gewesen war. Für den 26-Jährigen war es die Einstellung seines bisher besten Weltcup-Resultats. 2006 war er in Fort William (GBR) auch Sechster. Überdies bedeute seine Leistung das erste Weltcup-Top-Ten-Ergebnis für einen deutschen Cross-Country-Fahrer in diesem Jahr.
Auch Jochen Käß (Weil im Schönbuch) war zum Saisonende noch zu einer guten Leistung in der Lage. Dabei hatte Käß viel Pech. Er lag in der gleichen großen Gruppe wie Milatz, als er einen Sturz verzeichnete bei dem ihm der Schuh kaputt ging. Er verlor zuerst Zeit, weil er nicht mehr richtig pedalieren konnte und dann beim Schuhwechsel. So fand er sich auf Rang 27 wieder.
„Das hat mich ganz schön aus dem Rhythmus gebracht. Ich war bis zu dem Zeitpunkt nie am Limit und es wäre vielleicht sogar ein Top-Ten-Platz möglich gewesen“, ärgerte er sich. Er konnte sich noch bis auf Rang 18 nach vorne fahren und notierte damit eines der besten Weltcup-Resultate seiner Karriere.
René Tann (Suhl) belegte einen ordentlichen 48. Platz (11:51 Minuten zurück).
An der Spitze entwickelte sich das Rennen zu einem Duell zwischen Weltmeister Christoph Sauser und José Antonio Hermida. Ende der vorletzten Runde konnte sich Sauser („ich bin gefahren wie ein Slalomfahrer“) im Downhill zum Ziel einen kleinen Vorsprung und zog voll durch. Hermida konnte nicht mehr kontern und musste mit 19 Sekunden Rückstand mit Rang zwei vorlieb nehmen.
Olympiasieger Julien Absalon (Frankreich) hatte das Rennen „nur noch zum Spaß“ bestritten. Er stieg zwei Runden vor Schluss, etwa an 25. Position aus. Seinen vierten Gesamtsieg, vor Sauser und Hermida, hatte er schon vor dem Finale in der Tasche. Bester Deutscher in der Wertung ist Milatz als 32. Erhard Goller