Pietermaritzburg (rad-net) - Mit einem starken fünften Platz von Wolfram Kurschat an der Spitze sind die deutschen Mountainbiker beim Weltcup-Auftakt im südafrikanischen Pietermaritzburg glänzend in die Saison gestartet. Der Sieg ging dabei an den Spanier José Hermida vor Olympiasieger Julien Absalon aus Frankreich und dem Südafrikaner Burry Stander. «Wenn ich vorher gesagt hätte, dass ich das für möglich halte, hätte mir wohl keiner geglaubt. Aber ich wusste, dass das möglich ist», jubelte Kurschat im Ziel. Als Weltcup-Fünfter feierte er heute seinen bisher größten internationalen Erfolg. Bisher war ein sechster Platz vom Weltcup in Madrid 1999 sein bestes internationales Ergebnis.
Von Startposition 37 aus ins Rennen gegangen wurde Kurschat dabei bereits nach 50 Metern von einem Massensturz aufgehalten. Der DM-Dritte des vergangenen Jahres musste zwar nicht vom Rad, hatte aber den Anschluss bereits verloren, bevor das Rennen richtig begonnen hatte. Doch danach begann Kurschat, der eine Woche zuvor das Testrennen auf dem 5,3 Kilometer langen Kurs gewonnen hatte, sich nach vorne zu arbeiten und hatte in der dritten von sieben Runden bereits Platz sieben erreicht. Im Anschluss holte er auch den französischen Silbermedaillengewinner von Peking, Jean-Christophe Péraud ein und machte sich auf die Verfolgung der beiden Schweizer Christoph Sauser und Nino Schurter. «Ich habe versucht mein Tempo zu dosieren, um in der letzten Runde noch einmal zulegen zu können», so Kurschat.
Mit diesen Reserven holte er im Finale auch noch Weltmeister Sauser und den Olympiadritten Schurter ein. Erst in der Abfahrt konnte Sauer nochmals kontern und sich wieder an Kurschat vorbeikämpfen. Der Deutsche reckte im Ziel trotzdem die Faust in die Höhe. «Das ist mein größer Erfolg und ich denke, dieses Jahr ist noch einiges möglich», sagte der 33-Jährige, nachdem er nach 1:56:23 Stunden das Ziel erreicht hatte.
Großes Pech hatte der Freiburger Moritz Milatz. Er war unverschuldet bei dem Sturz vom Bike geflogen und musste das Rennen mit Rückstand auf die Spitze wieder aufnehmen. An 66. Position kam er nach einer Runde an die Zeitmessung. Von da an fuhr er sich noch bis auf Platz 15 nach vorne. «Heute wären die Top-Ten drin gewesen, schade», meinte er mit vom Schmerz verzerrtem Gesicht. Sein Teamkollege Jochen Käß aus Weil im Schönbuch, der zuletzt gekränkelt hatte, blieb der 19. Platz. «Damit bin ich zufrieden», so Käß.
José Hermida aus Spanien holte sich den Weltcup-Erfolg als Solist. In der fünften Runde konnte er sich von Julien Absalon und Burry Stander absetzen und in 1:55:03 Stunden seinen insgesamt vierten Sieg in der Weltserie feiern.
Der nächste Weltcup der Mountainbiker findet in zwei Wochen im badischen Offenburg statt. Quelle: Erhard Goller