Münsingen (rad-net) - Mit einem Doppelerfolg der deutschen Fahrer ist die Bundesliga Cross-Country heute in Münsingen endgültig in die neue Saison gestartet. Nachdem gestern bereits die Sprint-Wettkämpfe stattfanden, setzten sich heute der Deutsche Meister Wolfram Kurschat und Ex-Weltmeisterin Sabine Spitz durch. Der 32-jährige Pfälzer Kurschat gewann dabei in einem spannenden Duell gegen den Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Athen, Jose Antonio Hermida aus Spanien. Platz drei belegte Ralph Näf aus der Schweiz vor Peter Riis Andersen aus Dänemark und Moritz Milatz aus Freiburg. Sabine Spitz setzte sich gegen die Französin Sabrina Enaux und Weltmeisterin Irina Kalentieva aus Russland durch.
Sechs Jahre hatte es gedauert, ehe Spitz in Münsingen wieder von ganz oben auf dem Podium ins Publikum winken durfte. Die 35-Jährige siegte nach 23,8 Kilometern in 1:26:50 Stunden mit 19 Sekunden Vorsprung auf die überraschend starke Enaux und mit 51 Sekunden vor Kalentieva.
Zu Beginn des Rennens führte die norwegische Olympiasiegerin Gunn-Rita Dahle die Konkurrenz an. Sabine Spitz folgte an zweiter Position und schloss nach zwei von fünf Runden zu Dahle auf. In der dritten Runde ging Sabine Spitz in Führung, während die Norwegerin kurz vor Ende der dritten Runde den Wettkampf verließ um ihre Kräfte für den Weltcup am kommenden Sonntag in Belgien zu schonen.
Das vergrößerte Spitz Vorsprung auf Rang zwei, um den jetzt eine dreiköpfige Gruppe kämpfte, gleich drastisch. Mit einer knappen Minute Vorsprung fuhr die Europameisterin zu ihrem dritten Münsingen-Sieg nach 2001 und 2002. In der letzten Runde verlor sie durch einen Fahrfehler noch etwas Zeit, doch der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr. „Ich habe mich gut gefühlt, es hat alles gepasst. Es ist schön hier in Münsingen mal wieder ganz oben zu stehen“, so Spitz.
Hinter der WM-Fünften Rosara Joseph (Neuseeland), die mit 1:17 Minuten Rückstand Vierte wurde, sowie Elisabeth Osl (Österreich, 2:01) kamen Ivonne Kraft (Gaggenau, 5:30) und Nina Wrobel (Freiburg, 5:41) als nächste deutsche Fahrerinnen ins Ziel. Die U23-Wertung ging an Agnes Naumann (Freiburg), die sich als Elfte der Tageswertung mit 10:34 Minuten Rückstand auf Spitz, knapp vor ihrer Rothaus-Cube Teamkollegin Hanna Klein (Freiburg) und Silke Schmidt (Eppelborn) die Nachwuchswertung sichern konnte.
Das Herren-Rennen lief schnell auf ein Duell zwischen dem Deutschen Meister Wolfram Kurschat und Europameister José Hermida hinaus. Dessen Multivan-Merida-Teamkollege Ralph Näf verpasste in der ersten Runde den Anschluss und blieb dann erst mal in der Verfolgergruppe sitzen um keinen Konkurrenten an seinen Teamkameraden heran zu führen.
So kämpften Kurschat und Hermida um den Sieg beim Bundesliga-Auftakt. Eine Vorentscheidung fiel, als in der vierten von sieben Runden, als sich die zehn Sekunden Vorsprung von Hermida in 30 Sekunden Rückstand verwandelten. Der Spanier hatte wegen eines Defekts am Kettenüberwerfer einen Stop einlegen müssen. Er kämpfte sich dann noch einmal bis auf 15 Sekunden heran, als er bemerkte, dass sein Vorderrad Luft verlor. Keine zwei Runden vor dem Ende, verzichtete er allerdings darauf seine Luftpatrone zu benutzen. „Dann wäre es ohnehin aus gewesen. Ich habe es so probiert aber in den Kurven dann immer zuviel Zeit verloren“, so Hermida im Ziel, das er nach 33,7 Kilometern schließlich mit 46 Sekunden Rückstand auf Kurschat (1:38:08 Stunden) erreichte.
Hinter Moritz Milatz und dem Polen Marek Galinski kamen Torsten Marx (Hechingen), Tim Böhme (Freiburg) und Jochen Käß (Weil im Schönbuch) auf die Plätze sieben, acht und neun.
Die U23-Wertung ging an den Schweizer Fabian Giger, der auf Platz 14 schnellster Nachwuchsfahrer war. Mit Andy Eyring (Münnerstadt) auf Platz 18 und Felix Euteneuer (Freiburg) auf Rang 19 standen zwei 19-jährige Deutsche mit Giger auf dem Podium.
Mit 1112 Teilnehmern feierte auch die gesamte 22. Auflage des Frühjahrsklassikers zum dritten Mal in Folge Rekord. So fiel das Fazit beim Veranstalter TSG Münsingen auch entsprechend positiv aus. Die Zuschauerzahl war etwas geringer als 2007, doch das war mit der unsicheren Wetterlage zu erklären. „Münsingen ist mein Lieblingsrennen. Es gibt immer zwei Rennen und die Stimmung ist echt cool“, sagte Vorjahressieger Ralph Näf, der am Vortag den Sprint gewonnen hatte.
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