Berlin (dpa) - Der Schotte David Millar, dessen zweijährige Dopingsperre am 23. Juni 2006 abläuft, hat einen Vertrag beim spanischen ProTour-Rennstall Saunier-Duval-Team unterschrieben.
Der ehemalige Zeitfahr-Weltmeister, der seinen Titel abgeben musste, hat damit die theoretische Chance, an der Tour de France teilzunehmen. Allerdings könnte ihn auch der Bannstrahl der Veranstalter treffen, die schon mehrmals Fahrer zu «unerwünschten Personen» erklärt hatten.
«Sein Vertrag läuft bis Ende 2007. Er ist ein großer Rennfahrer und wir bei Saunier Duval glauben, dass er eine zweite Chance verdient hat, sein Talent zu zeigen», hieß es in einer Stellungnahme der Mannschaft.
Der 28 Jahre alte Millar war im Juni 2004 in seiner französischen Wahlheimat in Biarritz in einem Restaurant verhaftet worden, nachdem die Polizei bei einer Hausdurchsuchung gebrauchte EPO-Spritzen gefunden hatte. Die Aktion fand im Rahmen der damaligen Cofidis- Affäre statt, in die mehrere Fahrer des französischen Teams verwickelt waren. Im Polizei-Verhör gab Millar zu, gedopt zu haben. In den Jahren 2001 und 2003 habe er das Blutdoping-Mittel gespritzt.
«Ich habe alles verloren und wurde hart bestraft. Im Vergleich zu anderen bezahlte ich einen hohen Preis für meine Irrtümer. Mehr Kontrollen außerhalb des Wettkampfs sind der einzige Weg, die Sache zu stoppen. Ich kenne einige Jungs, die Trainingskontrollen umgehen. Der Weltverband UCI müsste monatlich die Namen der Getesteten mit den Ergebnissen der Analysen veröffentlichen», erklärte der inzwischen wieder in Großbritannien lebende Millar in einem Interview der Londoner «Times». Nach eigenen Worten hätten ihn auch Geldprobleme zurück in den Radsport gebracht.