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Markus Kaufmann führt die Gruppe auf der fünften Etappe an. Foto: Veranstalter
18.08.2013 15:55
Mennen und Landtwig Gesamtsieger der Trans Schwarzwald 2013

Murg (rad-net) - Robert Mennen hat sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtsieg bei der «Vaude Trans-Schwarzwald» geholt. Der Topeak-Ergon-Biker wehrte auch am Schlusstag alle Angriffe von Markus Kaufmann ab. Der Deutsche Marathon-Meister aus Meckenbeuren gewann nach 64,5 Kilometern von Murg auf den Feldberg seine zweite Etappe eine Sekunde vor Mennen und 55 Sekunden vor seinem österreichischen Teamkollegen Daniel Geismayr.

«Ich bin total happy. Das hätte ich vorher so nicht erwartet. Nach der Transalp war ich im Urlaub und ich wusste nicht wie die Form ist. Ich bin ganz gelassen hierher gekommen, das war vielleicht der Schlüssel. Dass ich mich gegen das starke Centurion-Vaude-Team durchgesetzt habe, das wertet den Sieg nochmal auf. Die haben es mir ganz schön schwer gemacht», bilanzierte Mennen im Ziel.

Kaufmann zollte seinem Kontrahenten sehr viel Anerkennung. «Robert war souverän, gegen ihn kann man verlieren. Auch weil er ein sehr fairer Sportsmann ist und ein super Typ. Es hat Spaß gemacht gegen ihn zu kämpfen», zeigte sich Kaufmann als hoch anständiger Zweiter.

Auch sein Teamkollege Jochen Käß, der als Tagesvierter mit 2:29 Minuten Rückstand seinen dritten Gesamtrang verteidigte, hieb in dieselbe Kerbe. «Robert war sehr stark und ist sehr aufmerksam und klug gefahren. Das muss man neidlos anerkennen. Ich war selbst nicht stark genug, um ihn mehr aus der Reserve zu locken, nachdem ich erst vor einer Woche wieder richtig trainieren konnte. Deshalb bin ich mit Rang drei auch sehr zufrieden», sagte der Vorjahressieger.

Die letzte Etappe wollte Kaufmann eigentlich nutzen um Mennen anzugreifen. «Ich habe heute morgen aber schon gemerkt, das sich die Beine dazu nicht habe», bekannte Kaufmann, der es zwar trotzdem versuchte, alle abschütteln konnte, Mennen aber nicht. «Nachdem Andi Strobel gestern so schwer verunglückt ist, stand anderes im Vordergrund als Regeneration», erläuterte der Meckenbeurener, warum er am Schlusstag nicht die optimale Tagesform hatte.

Strobel aus Garmisch-Partenkirchen war am Samstag in der Spitzengruppe fahrend, schwer gestürzt und hatte sich laut Auskunft seiner Teamkollegen von Centurion-Vaude wohl den vierten Brustwirbel gebrochen und Gesichtsverletzungen erlitten. Die Operation ist scheinbar gut verlaufen. So geriet die Jagd auf den Gesamtsieg ein wenig zur Nebensache.

Karl Platt kam als Tageszehnter mit 6:25 Minuten Rückstand ins Ziel und wurde vor Bart Aernouts Gesamtvierter. Den großen Punch zur Attacke hatte der Bulls-Biker nicht mehr. «Es war aber okay, dass ich mich zum Start entschieden habe», meinte Platt.

Zum dritten Mal nach 2009 und 2012 hat Milena Landtwing vom Team Topeak-Ergon die Vaude Trans-Schwarzwald gewonnen. Bei der achten Auflage verwies die Schweizerin am Feldberg mit ihrem dritten Etappensieg Elisabeth Brandau aus Schönaich auf den zweiten Platz. Anja Gradl vom Team Bulls verbesserte sich mit ihrem zweiten Platz bei der Schlussetappe noch auf Rang drei in der Gesamtwertung und verdrängte damit Andrea Meier aus Eichstetten, die als Tagesvierte sieben Minuten verlor.

Am Ende sehen die gut 23 Minuten Vorsprung auf Brandau sehr souverän aus. «Aber so leicht wie es aussieht war es nicht», meinte Landtwing nach ihrem dritten Etappensieg. «Es war auch nervlich schwierig», bekannte sie. Besonders auf der dritten Etappe, als sie und andere Mitstreiterinnen von einer geschlossenen Bahnschranke aufgehalten wurden, so dass der Kampf um die Gesamtwertung noch einmal offen schien.

Am Samstag versuchte Brandau, die ihr persönliches Desaster nach einem Sturz auf der zweiten Etappe erlebt hatte, noch einmal anzugreifen. Doch es war zu viel. Einerseits hatte sie überzogen und andererseits bekam sie mit dem Rücken Probleme. «Vermutlich hat die Schonhaltung wegen meinem verletzten Ellbogen dazu geführt», mutmaßte Brandau, die dann total einbrach und in Murg mit über 16 Minuten Rückstand ankam.

«Heute Nacht habe ich geschlafen wie ein Murmeltier und bin zu spät aufgewacht. Deshalb habe ich zu spät gegessen und war auf den ersten 20 Kilometern nicht in der Lage mitzugehen. Später ist es dann besser geworden», erklärte Brandau. Zwischenzeitlich wurden über zwei Minuten Rückstand auf Gradl und Landtwing gemeldet, im Ziel waren es nur noch 58 Sekunden. «Es war schön mal wieder ein Etappenrennen zu fahren und an die Physiotherapeuten hier muss man ein dickes Lob aussprechen», meinte Brandau noch.

Anja Gradl aus Kastl fuhr am Schlusstag auf den schweren 64,5 Kilometern von Murg zur Bergankunft auf dem Feldberg ein offensives Rennen, um sich noch den dritten Gesamtrang zu ergattern. Sie hatte auf der ersten Etappe durch einen Defekt schon fast alle Chancen aufs Podest eingebüßt, kämpfte sich aber Tag für Tag wieder näher heran. Gradl fuhr einen großen Teil der Etappe im Wind, bekam aber auch etwas Unterstützung von Milena Landtwing. «Am Schluss konnte ich einfach nicht mehr. Das gebrochene Schlüsselbein hat auch jeden Tag mehr weh getan. Ich bin aber froh, dass es noch zu Platz drei gereicht hat», sagte Gradl.

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