Kopenhagen (dpa) - Der ersten Medaille im Frauen-Sprint seit 1996 folgte das Debakel für die Männer. Katrin Meinke hat mit ihrer Bronzemedaille bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften in Kopenhagen eine sechs Jahre währende Durststrecke im deutschen Frauen-Sprint beendet.
Im nationalen Duell um den dritten Platz besiegte die Cottbuserin in zwei Läufen ihre Mannschaftskameradin Kathrin Freitag aus Frankfurt/Oder. Gleichzeitig bescherte sie damit dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die sechste Medaille der Titelkämpfe und damit die Erfüllung der eigenen Zielsetzung.
Erstmals seit 1996 fährt kein deutscher Sprinter um eine Medaille. Nach dramatischem Verlauf kam für das Trio Jens Fiedler (Chemnitz), Rene Wolff und Matthias John (beide Erfurt) der K.o. im Viertelfinale.
Sprint-Gold bei den Frauen sicherte sich Natalja Tsylinska (Weißrussland), die Kerrie Meares aus Australien zwei Mal bezwang und nach dem 500-m-Zeitfahren ihren zweiten Titel in der «Siemens Arena» gewann. Medaillenlos gingen die deutschen Starter im Punktefahren aus. Bei den Männern wurde Andreas Müller aus Berlin nach 30 km 20. mit drei Zählern und einer Runde Rückstand auf die drei Erstplatzierten Chris Newton (Großbritannien/76 Punkte), Franz Stocher (Österreich/50) und Juan Curuchet (Argentinien/49). Die Cottbuserin Anke Wichmann sammelte über 25 km sechs Punkte und erreichte damit den achten Rang. Olga Sljussarjewa aus Russland verteidigte mit 35 Zählern ihren Titel vor der Tschechin Lada Kozlikova (23) und Vera Carrara aus Italien (20.).
Nachdem Jens Fiedler (Chemnitz) im Achtelfinale mit hauchdünnem Vorsprung den Australier Ryan Bayley ausschaltete, verlor der zweimalige Olympiasieger im Viertelfinale gegen dessen Landsmann Jobie Dajka. «Ich habe fast einen Herzinfarkt bekommen», gestand Fiedlers Trainer Jörg-Uwe Krünägel.
Nur noch um die Ränge neun bis elf fährt der Erfurter Rene Wolff. Der WM-Dritte im Keirin unterlag im Achtelfinale dem Briten Jamie Staff. Im anschließenden Hoffnungslauf ebnete er seinem Erfurter Vereinskollegen Matthias John den Weg ins Viertelfinale, indem er taktisch geschickt den Spanier Juan Villanueva auf Distanz hielt. «Ich habe mich nicht für Matthias geopfert. Aber als ich gesehen habe, dass er mit Schwung von hinten kommt, war klar, dass ich nicht hinterher fahre und damit vielleicht noch den Spanier heranbringe», berichtete der 24-Jährige. Für den ein Jahr jüngeren John kam das Aus im Viertelfinale mit zwei Niederlagen gegen Titelverteidiger Arnaud Tournant aus Frankreich.