Berlin (dpa) - Pat McQuaid, der Chef des Radsport-Weltverbandes UCI, hat in einem Interview das umstrittene Comeback von Lance Armstrong verteidigt. Der siebenmalige Sieger der Tour de France, der 2005 seinen Rücktritt erklärt hatte, startet in Adelaide bei der Tour Down Under und bestreitet zum Auftakt ein 51 Kilometer langes Kriterium. «Solange sich Armstrong an die Regeln hält was bislang der Fall ist , spricht nichts dagegen, dass er zurückkehrt ins Renngeschehen», sagte McQuaid imInterview mit der Tageszeitung «Die Welt», obwohl von dem 37- jährigen Texaner nachträglich analysierte positive Doping-Proben aus dem Jahr 1999 vorliegen.
McQuaid betonte, dass es vor zehn Jahren kein Doping-Vergehen des US-Profis gab: «Armstrong wurde nie für positiv erklärt.» Die UCI könne nicht Testverfahren zur Grundlage von Sperren nehmen, die zu wissenschaftlichen Zwecken angewendet werden: «Das Protokoll wurde 2005 nicht erfüllt Ende der Diskussion.»
Die französische Sportzeitung «l'Équipe» hatte kurz nach dem Ende Armstrongs letzter Tour, bei der er seinen siebenten Sieg in Serie gefeiert hatte, über positive EPO-Befunde in sechs Proben aus dem Jahr seines ersten Sieges berichtet. Sportrechtlich blieb die Veröffentlichung ohne Relevanz. Armstrong bestreitet weiter, je gedopt zu haben.
Auch den Beschluss der UCI, für Armstrong eine Ausnahme bei der Lizenzerteilung gemacht zu haben, da er vor seinem Start in Adelaide keine vollen sechs Monate im Doping-Test-Programm angemeldet war, verteidigte McQuaid: «Ich stimme dieser Kritik ganz und gar nicht zu. Armstrong fehlen nur zehn Tage, um ganze sechs Monate in unserem Testprogramm integriert zu sein. Außerdem führen wir einen biologischen Pass von ihm, alles ist in Ordnung. Man muss schon sehr kleinlich und zynisch sein, um irgendetwas nicht korrekt zu finden.»