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Der dreifache Junioren-Weltmeister Maximilian Levy, hier beim Start in Wien zum 1000m Zeitfahren, ist "Junior Sportler des Jahres" 2005.
22.10.2005 17:56
Maximilian Levy ist "Junior Sportler des Jahres" 2005

Hamburg (rad-net) - Der 18-jährige Maximilian Levy aus Cottbus ist "Junior Sportler des Jahres" 2005. Der dreifache Junioren-Weltmeister und Junioren-Europameister des Jahres 2005 im Bahnradsport wurde gestern Abend in der Handelskammer Hamburg auf dem von Franziska van Almsick und Reinhold Beckmann moderierten "Fest der Begegnung" der Stiftung Deutsche Sporthilfe zu Deutschlands "Junior Sportler des Jahres" gekürt. Damit zeichnete die 15-köpfige Jury unter Vorsitz des Präsidenten des Deutschen Sport­bundes, Manfred Freiherr von Richthofen, erstmals in der 27-jährigen Geschichte der bedeutendsten Auszeichnung im deutschen Nachwuchssport einen Bahnradfahrer zum Sieger aus - und dies mit der Rekordpunktzahl von 99 von 100 möglichen Punkten. Rang zwei belegte Florett-Fechter Benjamin Kleibrink aus Krefeld mit 82 Punkten vor der Modernen Fünfkämpferin Lena Schöneborn (Niederkassel) mit 70 Punkten.

"Junior Sportler Mannschaft des Jahres" 2005 wurden die Junioren-Weltmeister im Säbelfechten Nicolas Limbach, Björn Hübner, Sebastian Flegler und Franz Boghicev, die Sonderpreise gingen an Andrea Rothfuß (Behindertensport/ Ski alpin) und Roberto Scheuerer (Gehörlosensport/ Wasserball).

Die Wahl zum "Junior Sportler des Jahres" ist mit Ausbildungs-Stipendien verbunden, die vom Deutschen Paket-Dienst (DPD) gestiftet werden. Platz eins ist mit 6.000 Euro dotiert, Platz zwei mit 4.500 Euro, Platz drei mit 3.000 Euro; die sieben Platzierten erhalten Stipendien in Höhe von jeweils 1.500 Euro. Die beiden Sonderpreise sind mit je 3.000 Euro dotiert. Die Mitglieder der "Junior Sportler Mannschaft des Jahres" erhalten jeweils 2.000 Euro, die Zweitplatzierten in der Mannschaftswertung 1.500 Euro und die Drittplatzierten 1.000 Euro.

Die Wahlentscheidung in der Einzelwertung fiel der Jury auch in diesem Jahr nicht leicht, da jeder der zehn Kandidaten mindestens eine Goldmedaille bei Junioren-Welt- oder -Europameisterschaften gewonnen hatte - insgesamt 19 Medaillen allein in 2005. Der Wettbewerb belegt die Leistungsdichte und internationale Konkurrenzfähigkeit des deutschen Sportnachwuchses.

Der diesjährige Preisträger Maximilian Levy brachte von den Junioren-Weltmeisterschaften der letzten beiden Jahre insgesamt fünf Goldmedaillen und eine Bronzemedaille mit nach Hause. Bereits nach seinem Doppel-Erfolg bei den Titelkämpfen 2004 im Zeitfahren und im Team-Sprint kündigte der Cottbuser an, dass er 2005 seine Titel nicht nur verteidigen, sondern zusätzlich im Sprint erfolgreich sein wolle. Nicht nur die Titelverteidigung gelang ihm bei den diesjährigen Junioren-Weltmeisterschaften bravourös. Er gewann die drei angepeilten Goldmedaillen und sauste in der Sprintqualifikation mit 10,193 Sekunden durch das Oval. Damit lag Levy nur sieben Tausendstel Sekunden über dem gültigen Weltrekord des Kubaners Lopez. In Fachkreisen wird Maximilian Levy bereits als potenzieller Nachfolger des dreifachen Olympiasiegers Jens Fiedler betrachtet. Die Jury wählte den 5-fachen Junioren-Weltmeister mit 99 von 100 Punkten zum "Junior Sportler des Jahres" 2005 - ein Rekordergebnis in der 27-jährigen Geschichte des Wettbewerbs.

Benjamin Kleibrink, Junioren-Welt­meister 2005 und -Europameister 2004 im Florettfechten, hat in den letzten Wochen bereits WM-Luft bei den Aktiven schnuppern können. Bei der Fecht-WM in Leipzig gewann das derzeit größte Talent des deutschen Fechtsports an der Seite von Dominik Behr, Ralf Bißdorf und Peter Joppich die Bronzemedaille mit der Mannschaft. Erste WM-Erfolge bei den "Großen" konnte auch schon die Dritt-Platzierte Lena Schöneborn sammeln. Nur eine Woche nach ihrem Einzel-Titelgewinn bei den Juniorinnen gewann sie in Warschau gemeinsam mit Kim Raisner und Elena Reiche die Staffel-Goldmedaille bei der WM im Modernen Fünfkampf.

In der Mannschaftswertung hatten in diesem Jahr die Säbelfechter-Junioren die Nase vorn. Nachdem das Team bereits 2004 den Titel bei den Junioren-Europameisterschaften gewinnen konnte, holte die Mannschaft mit Junioren-Weltmeister Nicolas Limbach, Bronze-Medaillen­Gewinner Björn Hübner, Sebastian Flegler und Franz Boghicev auch bei der Junioren-Welt­meister­schaft 2005 den Titel. Auf Platz zwei kam das U19-Frauen-Team des Deutschen Fußball-Bundes, das Ende vergangenen Jahres beim Hitzeturnier in Thailand unter der heutigen Bundestrainerin Silvia Neid den WM-Titel feiern durfte. Auf dem Weg zum Titelgewinn schalteten die deutschen Juniorinnen u.a. Titelverteidiger USA aus und siegten im Finale gegen China. Dritte wurde die Mannschaft Team-Sprint Bahnrad mit Maximilian Levy, Benjamin Wittmann und Rene Enders.

Der Sonderpreis Behindertensport geht in diesem Jahr an die Ski-Alpine Andrea Rothfuß aus Loßbach (Baden-Württemberg). Die erst 15-jährige Einstockfahrerin gilt als Aufsteigerin der vergan­genen Saison und siegte im Gesamt-Europa­cup sowie beim Weltcup-Riesenslalom in Steamboat (USA). Ihrem großen sportlichen Ziel, bei den Paralympics Turin dabei zu sein, ist sie mit diesen Erfolgen einen großen Schritt näher gekommen.

Den Sonderpreis im Gehörlosensport nahm der 18-jährige Wasserballer Roberto Scheuerer entgegen. Seit seinem 14. Lebensjahr spielt der Berliner in der Wasserball-Nationalmannschaft und gewann bereits bei den Deaflympics 2001 in Rom die Bronze-Medaille. Ein Jahr später wurde er Europameister. Den größten Erfolg feierten die Gehörlosen-Wasserballer allerdings bei den dies­jährigen Deaflympics in Melbourne, wo sie erstmals die Goldmedaille gewinnen konnten - mit einem überragenden Roberto Scheuerer in ihren Reihen.

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