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Tony Martin ist Spezialist im Kampf gegen die Uhr. Foto: Maxime Schmid
20.06.2013 13:14
Martin und Degenkolb wollen im DM-Trikot zur Tour

Berlin (dpa) - Eine Woche vor Beginn der 100. Tour de France richten sich im deutschen Radsport alle Blicke auf Wangen im Allgäu.

Zeitfahr-Doppelweltmeister Tony Martin und der WM-Vierte und Giro-Etappengewinner John Degenkolb haben am Wochenende bei den nationalen Titelkämpfen der Straßenfahrer die Trikots mit den schwarz-rot-goldenen Streifen im Visier.

Dabei mutet die Aufgabe im Zeitfahren über 50,6 Kilometer für den in dieser Saison in seiner Spezialdisziplin noch ungeschlagenen Martin leichter an. Die Konkurrenz vor allem mit seinem für die Tour nicht berücksichtigten Teamkollegen und Ex-Weltmeister Bert Grabsch und Patrick Gretsch ist überschaubar. Martin, in diesem Jahr bisher sechsmal Sieger in großen Zeitfahren, kommt als Titelverteidiger nach Wangen.

«Das Zeitfahren will Tony natürlich gewinnen, beim Straßenrennen geht es eher noch mal um eine Belastung vor der Tour», sagte Ex-Profi Rolf Aldag, seit Saisonbeginn «Sport und Entwicklungs-Manager» im belgischen Omega-Quickstep-Team über seinen Musterschüler. Martin will bei der Jubiläums-Tour beim Mannschaftszeitfahren in Nizza ins Gelbe Trikot fahren.

Die ersten 13 Tour-Etappen sind für das Aldag-Team am wichtigsten. Gleich zum Auftakt in Bastia auf Korsika soll Topsprinter Mark Cavendish aus Großbritannien mit einem Tagessieg das Leadertrikot holen. «Die erste Etappe: Das ist sein Hauptziel der Tour», sagte Aldag, der auch Martin - den Sieg im Teamzeitfahren vorausgesetzt - den Sprung an die Spitze des Gesamtklassements drei Tage später zutraut.

Degenkolb muss sich in Wangen auf dem anspruchsvollen Kurs über 224,2 Kilometer gegen 175 Konkurrenten durchsetzen, darunter Dominik Nerz als Lokalmatador mit intimen Streckenkenntnissen und Paul Martens, der in der Vorwoche die Luxemburg-Rundfahrt gewann. Titelverteidiger Fabian Wegmann laboriert noch an den Sturzverletzungen der zweiten Etappe der Tour de Suisse - der Gewinn des vierten Titels erscheint sehr unwahrscheinlich.

Sollte es zum Massensprint kommen, steht ein Stechen zwischen André Greipel und Marcel Kittel bevor. Wie Cavendish haben sich die beiden Topsprinter die flache Auftakt-Etappe der Tour rot angestrichen.

Bei den Frauen wird es mindestens eine neue Meisterin geben: Judith Arndt, 2012 in Grimma Siegerin auf der Straße und im Zeitfahren, hat ihre Karriere beendet. Charlotte Becker, die starke Bergfahrerin Claudia Häusler und Hanka Kupfernagel gehören zu den Anwärterinnen. Ina-Yoko Teutenberg musste aus gesundheitlichen Gründen passen, Trixi Worrack ist nach ihrer Sturzverletzung im Frühjahr noch angeschlagen.


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