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Marcel Kittel zog in Japan gegenüber rad-net eine Saisonbilanz: «Habe dieses Jahr ja gesehen wie es mit der Tour eben auch sein kann, dass man dann nicht aufgeben darf.» Foto: Stefan Schwenke
28.10.2016 15:24
Marcel Kittel vor Kriterium in Japan: «Teilweise echt verrückt»

Saitama (rad-net) - Wenige Tage nach den missglückten Weltmeisterschaften steigt Marcel Kittel in Japan nochmals in den Sattel und verabschiedet sich dann auch gleich in Fernost in die Ferien. Erst das Rennen, bei dem er unter anderem auf Tour-Sieger Christopher Froome und Weltmeister Peter Sagan trifft, dann geht es mit Freunden auf die japanische Insel Okinawa.

«Das ist subtropisch, also ein bisschen wärmer und besser zum baden. Hier ist es schon ein wenig zu kalt dafür», so der Sprinter vor dem Einladungsrennen nördlich von Tokio, auf das er sich auch am Ende einer langen Saison noch freut: «Es ist cool hier. Japan, und insbesondere dieses Kriterium machen immer besonders Spaß. Hier kommt man aus dem üblichen Trott heraus. Während man die Rennen in Europa kennt ist in Japan ist wirklich alles anders - Land, Leute und vor allem die Fans. Das ist wirklich teilweise echt verrückt, macht aber mega Spaß», so Kittel.

Die besondere Stimmung bekam der 28-Jährige vom Team Etixx-Quick Step bereits bei der Ankunft im Hotel zu spüren, wo ihn die ersten japanischen Fans mit Autogrammwünschen empfingen. Im Rahmen der Auftaktfeierlichkeiten zum Saitama Critérium, bei denen sich die Fahrer in traditionellen japanischen Kimonos präsentierten, wurden Kittel und seine Kollegen Simon Geschke sowie auch Sagan und Froome von kreischenden Fans teilweise wie Popstars empfangen und mussten von Mitarbeitern der Organisation abgeschirmt und durch die Menge begleitet wurden. «Die japanischen Fans sind unheimlich sportbegeistert. Hier wird jeder Sport gefeiert. Das ist so eine überschwängliche Freude, die sich aus der japanischen Kultur ergibt, ist immer mit dabei. Die Menschen feiern uns und das bringt uns natürlich auch wirklich richtig in Stimmung. Das ist eine coole Sache», so Kittel.

Im Rahmen des des von der Amaury Sport Organisation (A.S.O.) organisierten Rennens zog Kittel gegenüber rad-net auch nochmals für die gesamte Saison Bilanz: «Ich bin mit meinem ersten Jahr bei Etixx-Quick Step sehr zufrieden. Da gibt es für mich überhaupt nichts zu meckern. Ich hatte einen sehr guten Start mit der Mannschaft, es hat alles immer wirklich sehr gut funktioniert und ie Ziele, die ich mir gesetzt habe, konnte ich umsetzen.»

Daran möchte er im kommenden Jahr anschließen. Erstes Ziel dabei ist erneut ein Etappensieg bei der Tour de France: «Ich habe dieses Jahr ja gesehen wie es mit der Tour eben auch sein kann. Dass es eben auch manchmal, wenn es nicht gleich direkt so klappt so easy, dass es auch in harte Arbeit ausartet und man dann nicht aufgeben darf. Mit dieser Mentalität gehe ich auch in 2017 in die Tour. Aber vor allem freue ich mich, dass es ein richtig toller Start in Deutschland wird und dass natürlich die Deutschen mit dem Zeitfahren auftrumpfen können und natürlich auch mit den Sprints, die danach kommen. Das ist für mich das Highlight und da will ich durchziehen.»

Vorstellen kann sich Kittel aber auch einen Start beim Giro d'Italia, der zumindest im ersten Teil sprinterfreundlich sein dürfte. «Erst muss das Team sehen, wie möchte die Mannschaft den Kalender gestalten. Aber ich hab jetzt beides [Giro und Tour] gemacht und es kann beides funktionieren. Aber im Moment ist das alles noch sehr weit weg.»

Verzichten muss er im Team dann auf die Gesellschaft von Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin, der im kommenden Jahr für das neue Team Katusha-Alpecin fahren wird. «Das ist natürlich eine bittere Note. Ich habe mich wirklich gefreut, als ich in die Mannschaft gekommen bin, dass Tony eben da war und jetzt hat es sich so entschieden. Aber ich bin wirklich sehr, sehr froh, dass ich mit ihm auch den Abschluss in Katar feiern konnte, dass er dort Einzelzeitfahrweltmeister geworden ist und wir zusammen mit der Mannschaft gewonnen haben. Jetzt kann er auch gehen. Wenn wir das so abschließen, dann ist es auf jeden Fall ein richtiges Highlight gewesen. Und man sieht sich ja eh nochmals.»

Das komplette Interview mit Marcel Kittel im Rahmen des Saitama Critérium in Japan gibt es auf der Facebook-Seite von rad-net. Das Interview kann auch ohne eigenen Accout auf der Webseite gesehen werden.

Video: Interview mit Marcel Kittel

Video-Interviews und weitere Fotos gibt‘s auf der facebook-Seite von «rad-net»


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