Berlin (dpa) - Tony Rominger, Manager des Radprofis Andreas Klöden, geht davon aus, dass der Wahlschweizer auch im nächsten Jahr für das umstrittene Astana-Team fahren wird.
«Er hat einen gültigen Vertrag bis Ende 2008 und wird den erfüllen, wenn das Team weiter existiert - und davon gehe ich aus», sagte der ehemalige Stunden-Weltrekordler aus der Schweiz.
Klödens Hochstufung auf Rang zwei der Tour de France 2006 nach dem Landis-Urteil hat laut Rominger keinen Einfluss auf den aktuellen Marktwert des 32-Jährigen, der seine WM-Teilnahme in Stuttgart verletzungsbedingt abgesagt hatte. «Platz zwei oder drei spielt überhaupt keine Rolle, Hauptsache Podium», sagte Rominger, der noch vor Kurzem einen Teamwechsel Klödens angedeutet hatte.
Die Zukunft des Astana-Teams, das in den vergangenen Monaten vier Doping-Fälle zu verkraften hatte, steht in den Sternen, obwohl die kasachische Regierung als Finanzier schon Grünes Licht gegeben haben soll. «Ich habe auch davon gehört, dass es im nächsten Jahr unter dem Management von Johan Bruyneel weiter gehen soll, habe aber noch keine offizielle Bestätigung», erklärte Rominger.
Bruyneel, unter dem Lance Armstrong sieben Mal die Tour gewann, soll bei Astana Manager Marc Biver ablösen. Der Belgier, der bereits öffentlich Interesse an dem neuen Job bekundete, könnte den umstrittenen Toursieger Alberto Contador mitbringen. «Ich hätte nichts dagegen», meinte Rominger, der auch Contadors Interessen vertritt.
Laut Rominger hat es für den Spanier Contador, dem eine Zusammenarbeit mit dem Dopingarzt Eufemiano Fuentes unterstellt wird, und Klöden «Interessenten» gegeben. Nach Meinung des geständigen Doping-Sünders Jörg Jaksche könne Contador nur noch «ein Viertel oder ein Fünftel» des sonst üblichen Gehalts für einen Toursieger verlangen.