Mailand (rad-net) - Mit Mailand-Sanremo steht der erste große Frühjahrsklassiker vor der Tür. Für die Profis geht es über 291 Kilometer von Mailand an die ligurische Küste, wo in Sanremo auf der Via Roma der große Showdown erwartet wird. Doch wie wird dieser Showdown aussehen? Gibt es einen Massensprint? Kommt eine kleine Gruppe an? Oder kann ein Rennfahrer einen Solosieg feiern?
Für alle drei Szenarien ist sicherlich Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) gewappnet und ist entsprechend der Topfavorit. Bisher stand er noch nie ganz oben auf dem Podest, wurde aber schon zweimal Zweiter. Im vergangenen Jahr wurde er von Michal Kwiatkowski (Sky) geschlagen und 2013 von Gerald Ciolek.
Kwiatkowski ist als Titelverteidiger natürlich auch als Favorit zu nennen, genauso wie Julien Alaphilippe (Quick-Step Floors), der 2017 hinter Kwiatkowski und Sagan auf Rang drei fuhr. Weitere Siegkandidaten sind Alaphilippes Teamkollege Philippe Gilbert und Olympiasieger Greg van Avermaet (BMC).
Sollte es zu einem Sprint kommen, erweitert sich der Favoritenkreis. Dann ist auf Arnaud Démare (Groupama-FDJ), der das Rennen 2016 gewann, Elia Viviani (Quick-Step Floors), Europameister Alexander Kristoff (UAE Team Emirates), 2014 erfolgreich, Edvald Boasson Hagen (Dimension Data), Sacha Modolo (EF Education First-Drapac) oder sogar André Greipel (Lotto-Soudal) zu achten. Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) und Caleb Ewan (Mitchelton-Scott) werden eher Außenseiterchancen zugesprochen, da abzuwarten bleibt, wie sie über die entscheidenden Anstiege Cipressa und Poggio kommen. Bei Mark Cavendish (Dimension Data) kommt zu diesem Faktor auch noch seine Rippenfraktur hinzu. Gleiches gilt für Michael Matthews (Sunweb), der sich bei Omloop Het Nieuwsblad vor rund drei Wochen die Schulter gebrochen hatte, aber für Mailand-Sanremo von den Ärzten grünes Licht bekam.
Fahrer wie John Degenkolb (Trek-Segafredo), Sieger 2015 und sein Teamkollege Giacomo Nizzolo, Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) sowie Simon Gerrans (BMC), der das Rennen 2012 gewann, fallen krankheits- beziehungsweise verletzungsbedingt aus.
Die Strecke von Mailand-Sanremo ist weitestgehend unverändert. Eine Vorentscheidung wird nicht von den beiden bereits genannten Anstiegen erwartet. Sowohl die Cipressa als auch der Poggio sind keine steilen und schweren Berge, aber da es aufs Finale zugeht, werden sie garantiert nicht langsam gefahren, was so manchem Sprinter Schwierigkeiten bereiten dürfte. Nach dem Poggio, wo schon einige Male das Rennen entschieden wurde, geht es noch drei Kilometer, die nicht technisch recht anspruchsvoll sind, hinab, ehe die letzten 3,5 Kilometer in Richtung Sanremo auf einer breiten, flachen Straße verlaufen.