Düsseldorf (dpa) - T-Mobile wird den zum Jahresende auslaufenden Vertrag mit Radprofi Jörg Ludewig nicht kündigen, den Westfalen aber in dieser Saison nicht mehr einsetzen, bestätigte Teamsprecher Christian Frommert am Rand der Deutschland-Tour.
Der 30 Jahre alte Ludewig hatte sich vor acht Jahren aktiv um Dopingmittel bemüht. Aus einem während der Tour de France veröffentlichen, handschriftlichen Fax wurde der Fahrer aus Steinhagen mit belastenden Aussagen zitiert. «Ich bin zu allen Schandtaten bereit», schrieb Ludewig 1998. Ein Jahr später wechselte er für eine Saison ins Team Gerolsteiner. Danach fuhr der so genannte Wasserträger lange in Italien an der Seite des zweifachen Giro d'Italia-Siegers Gilberto Simoni und kam im vergangenen Jahr von Domina Vacanze zu T-Mobile. Ludewig bestätigte die Existenz des Schriftstücks. Er habe nach eingehender Belehrung durch einen Apotheker aber längst von der Einnahme illegaler Mittel abgesehen.
«Ich habe damals Mist gemacht, dafür wurde ich jetzt bestraft. Ich weiß nicht, wie es mit mir jetzt weiter geht. Vielleicht werde ich mich hundertprozentig auf eine andere Aufgabe in der Peripherie des Radsports konzentrieren, wenn ich in einem anderen Team keinen Vertrag mehr bekommen sollte», sagte Ludewig in Bielefeld, dem Zielort der ersten Etappe der Deutschland-Tour.