Vilnius (dpa) - Kurz vor dem Start der Tour de France muss der litauische Rad-Profi und letztjährige Drittplatzierte, Raimondas Rumsas, nach positiver Doping-Probe mit einer Sperre rechnen.
Wie die litauische Nachrichtenagentur ELTA in Vilnius meldete, konnte in Lausanne auch bei der B-Probe des 31-Jährigen das verbotene Doping-Mittel EPO nachgewiesen werden. Rumsas fährt für den italienischen Rennstall Lampre, der für die 90. Tour - unabhängig vom Fall Rumsas - nicht startberechtigt ist.
ELTA zufolge wurden Urinproben untersucht, die Rumsas beim Giro d'Italia am 16. Mai abgegeben hatte. In Interviews mit litauischen Medien hatte der Rennfahrer nach Bekanntwerden einer positiven A-Probe die Einnahme von Doping-Mitteln zurückgewiesen. In seiner bisherigen Karriere war Rumsas kein Doping nachgewiesen worden. Der litauische Radsportverband will jetzt über eine Sperre entscheiden.
Rumsas Frau Edita Rumsiene war nach der Tour im Juli 2002 vom französischen Zoll mit Doping-Präparaten erwischt worden und wurde erst nach drei Monaten Untersuchungshaft entlassen. Ein Urteil steht weiterhin aus. Trotz der aufkommenden Doping-Verdächtigungen hatte Lampre im September den Vertrag mit Rumsas für die diesjährige Saison verlängert, ihn nach den neuesten Vorfällen aber suspendiert. Eine Vertragskündigung steht jetzt bevor.