Apeldoorn (rad-net) - Maximilian Levy hat bei der Bahn-WM in Apeldoorn (Niederlande) im Sprint den vierten Platz belegt. Im Kleinen Finale musste er sich dem Franzosen Sebastian Vigier in zwei Läufen geschlagen geben, der damit die Bronzemedaille holte. Weltmeister wurde der Australier Matthew Glaetzer, der sich gegen Jack Carlin (Großbritannien) durchsetzte.
Levy war mit seinem vierten Platz aber nicht unzufrieden. «Alte Diesel sollte man nicht abschaffen», scherzte der 30-Jährige, für den die «Holzmedaille» in der Königsdisziplin das beste WM-Ergebnis seiner Karriere bedeutete. «Ich habe großen Respekt vor seiner Leistung. Man sieht, was rauskommt, wenn man Vertrauen in ihn hat. Die Belastung war für ihm extrem. Das hat richtig wehgetan. Er hat einen tollen Wettkampf gezeigt», lobte Bundestrainer Detlef Uibel.
Seit einem Jahrzehnt ist Maximilian Levy Weltklasse: Keirin-Weltmeister 2009, drei Mal Teamsprint-Weltmeister 2010, 2011 und 2013, aber noch nie hat es zu einer Medaille im Einzelsprint gereicht. Diesmal war es knapp. In Apeldoorn fuhr sich der Cottbuser nach starken Leistungen in den Vorkämpfen bis ins Halbfinale. Das gelang ihm zuletzt 2008 bei den Olympischen Spielen in Peking, wo er letztendlich ebenfalls Vierter wurde.
«Ich bin Sportler genug, dass ich nicht gern Vierter werde, aber ich denke, ich habe getan, was ich konnte. Es ist nun mal das Los des Zweitlangsamsten. Ich habe mich mit so einer Energie ins Halbfinale gekämpft, aber dann haben die anderen zugeschlagen: Drei Mal hat das Unmögliche geklappt, jemanden zu schlagen, der zwei, drei Zehntel schneller ist als ich», so Levy.
Lisa Brennauer verpasste ebenfalls knapp eine Medaille in der Einerverfolgung der Frauen. Im Kleinen Finale musste sie sich mit einer Fahrzeit von 3:35,920 Minuten für die 3000 Meter Kelly Catlin (3:34,920/USA) um nur rund eine Sekunde geschlagen geben und wurde Vierte. «Hätte mir heute früh jemand gesagt, dass ich ins Finale fahre, hätte ich das nicht geglaubt. Es war ein Traum, dass ich das geschafft habe und mit ein bisschen mehr Vorbereitung hätte ich auch die eine oder andere Sekunde schneller fahren können. Das Feingefühl hat einfach gefehlt, aber ich bin sehr sehr froh über diesen vierten Platz», sagte Brennauer nach dem Lauf. Ihr vierter Platz in der Einerverfolgung motiviert sie zu weiteren Auftritten auf der Bahn. «Nach dieser WM werden Gespräche stattfinden, aber so viel weiß ich jetzt schon: Es war eine tolle Woche. Wir waren sehr erfolgreich, und ich gehe super motiviert in die Straßensaison.»
Chloe Dygert holte sich derweil zum zweiten Mal in Folge den WM-Titel in der Einerverfolgung. Die 21-jährige US-Amerikanerin fuhr in 3:20,060 Minuten erneut Weltrekord und siegte deutlich gegen Annemiek van Vleuten (Niederlande), die sie eingeholt hatte.
Im Omnium belegte Maximilian Beyer den 15. Rang. In einem spannenden abschließenden Punktefahren sicherte sich der Pole Szymon Sajnok die Goldmedaille. Vor der Schlusswertung lag er nach Punkten gleichauf mit Jan Willem van Schip aus den Niederlanden. Da Van Schip, der im letzten Renndrittel gestürzt war, keine Kraftreserven mehr für den finalen Spurt hatte, konnte sich Sajnok noch einmal Punkte sichern. Er siegte schließlich mit 111 Punkten vor Van Schip mit 107 Zählern. Dritter wurde Simone Consonni (Italien) mit 104 Punkten.