Paris (dpa) - Der amerikanische Radprofi Floyd Landis wird verdächtigt, den Auftrag gegeben zu haben, die Computer des französischen Antidoping-Labors Chatenay-Malabry anzuzapfen.
Ihm droht angeblich ein internationaler Haftbefehl, wenn er sich der französischen Justiz nicht für Auskünfte zur Verfügung stellt. Das berichtet die Pariser Zeitung «Le Monde». Landis war sein Sieg bei der Tour de France 2006 nach einem positiven Doping-Test auf Testosteron aberkannt worden. Seine Sperre endete am 30. Januar 2009. Hacker der französischen Detektei Kargus sollen in seinem Auftrag in die Labor-Computer eingedrungen sein. Die Französische Anti-Doping-Agentur AFLD hat Strafanzeige gestellt, weil interne Dokumente des Labors vom Landis-Trainer Arnie Baker verteilt wurden, um den Sportler zu verteidigen.
Auf Vorladungen der französischen Ermittler habe Landis nicht geantwortet, schreibt die Zeitung. Baker habe erklärt, er verstehe die Vorladung nicht, und nach Kostenerstattungen und Garantien gefragt. «Wenn das das einzige Mittel ist, damit Floyd Landis und Arnie Baker sich erklären, werde ich nicht zögern, den Richter zur Ausgabe eines internationalen Haftbefehls aufzufordern», sagte AFLD- Präsident Pierre Bordry dem Blatt.