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Floyd Landis sieht sich als Opfer und will seine Unschuld beweisen.
08.08.2006 17:02
Landis wittert Verschwörung

Los Angeles (dpa) - Dopingsünder Floyd Landis hat schwere Vorwürfe gegen Radsport-Offizielle und Dopingtester erhoben. Bei seiner Dopingprobe seien «schwerwiegende Fehler» gemacht und außerdem sei gegen Regeln verstoßen worden, sagte der Tour-de-France-Sieger der BBC.

Zuvor hatte der amerikanische Radprofi in einem Interview mit dem TV-Giganten NBC von einer «Vorverurteilung» gesprochen. «Nachdem was ich bisher gesehen habe, glaube ich nicht, dass ich eine faire Chance bekomme. Hoffentlich ändert sich das noch», erklärte Landis.

«Ich kann beweisen, und werde das auch tun, dass die Leute im Labor nicht objektiv sind», sagte der 30-Jährige. Er habe Beweise, dass das Personal im Labor Zugang zu den Namen der Proben gehabt habe. «Sie werden sehen, dass sie klar die Regeln gebrochen haben. Die Tests müssen absolut anonym durchgeführt werden.» Zugleich kritisierte er den Internationalen Radsportverband (UCI) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), die Ergebnisse seines Dopingtests vor der Analyse der B-Probe bekannt gegeben zu haben.

UCI-Präsident Pat McQuaid wies die Anschuldigungen zurück: «Sein Team hat seinen Namen bekannt gegeben, nicht der UCI.» Es gebe auch keinerlei Hinweise, dass die Labore zur gleichen Zeit die Namen zu den Nummern der Dopingproben hatten: «Deshalb würde ich das komplett zurückweisen.»

«Es gibt äußere Umstände, die vermuten lassen, dass da was ganz Seltsames mit den Proben passiert», orakelte Landis im Rundfunkinterview mit BBC Radio Four. Er vermute, «dass da ein System dahinter steckt». «Das einzige System ist ein klarer Sport und die Glaubwürdigkeit des Sports zurück zu gewinnen», konterte McQuaid.

«Ich habe 20 000 Trainingskilometer für die Tour absolviert, wurde vier Mal vor der 17. Etappe getestet und drei Mal danach, darunter sogar drei Bluttests. Nur ein Test war positiv», sagte Landis in NBC, «niemand würde Testosteron nur einmal nehmen. Das macht keinen Sinn». Bereits nach Bekanntgabe der A-Probe sei er an den Pranger gestellt und vorverurteilt worden. «Es gibt 100 Gründe, warum der Test positiv war», so der Kalifornier.

Seine Anwälte bereiten gerade seine Verteidigung vor und werden sie in den kommenden Tagen bei der Anti-Doping-Agentur der USA (USADA) einreichen. Sollte Landis verurteilt werden, drohen ihm die Aberkennung des Tour-Titels und eine zweijährige Sperre. Landis will trotz der Vorwürfe und der Suspendierung durch sein Phonak-Team seine Karriere fortsetzen: «Mir ist etwas Schlimmes widerfahren. Aber Radfahren ist der schönste Sport in der Welt. Ich möchte ein Teil von ihm bleiben.»


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