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Der Spanier Roberto Heras fährt bei der Vuelta im Gelben Trikot.
11.09.2005 17:20
Lädierter Heras hängt Mentschow bei Vuelta ab

Valgrande/Pajares (dpa) - Mit einem Husarenritt hat sich Roberto Heras bei der 60. Spanien-Rundfahrt der Radprofis das Goldene Trikot des Gesamtführenden zurückgeholt und steht vor seinem vierten Gesamtsieg.

Der seit einem Sturz am Knie lädierte Lokalmatador konnte den bisherigen Spitzenreiter Denis Mentschow nach mehreren vergeblichen Versuchen abhängen und gewann die schwere 15. Etappe von Canga de Onís zur Ski-Station Valgrande/Pajares. Damit ist ihm der Hattrick nach den Siegen 2003 und 2004 wohl nicht mehr zu nehmen.

Auf dem 191 Kilometer langen Tagesabschnitt setzte sich Heras frühzeitig von seinem bisher schärfsten Rivalen ab und durfte trotz Regen und Nebels am Ende jubeln. Mentschow erlebte in den verregneten Bergen von Asturien dagegen einen Einbruch und rollte mit mehr als fünf Minuten Rückstand über den Zielstrich, nachdem er frühzeitig völlig isoliert und ohne Begleiter war.

In den zweiten und letzten Ruhetag geht Heras mit einem Vorsprung von 4:30 Sekunden auf Mentschow, weitere 20 Sekunden dahinter folgt sein Landsmann Carlos Sastre. Dem in Spanien lebenden Mentschow dürfte nun auch das Einzelzeitfahren am kommenden Samstag in Madrid nichts mehr helfen.

Während eine Ausreißer- und eine Verfolgergruppe noch an der Spitze das Geschehen bestimmte, attackierte Heras aus dem Hauptfeld heraus. Zunächst konnten alle Rivalen folgen, doch nach dem zweiten Anstieg der ersten Kategorie löste sich der Lokalmatador und erhielt Unterstützung durch zwei Helfer, die sich von vorn zurückfallen ließen. Auf den letzten Kilometern konnte niemand mehr Heras folgen.

Auf der 14. Etappe mit der Bergankunft bei den Seen von Covadonga hatte sich der Spanier Eladio Jimenez aus einer Spitzengruppe heraus gelöst und siegte nach einer Solofahrt. Mentschow hielt auf dem 14 Kilometer langen Schlussanstieg in Asturien konsequent das Hinterrad von Heras.

«Mentschow hat stand gehalten, und das nimmt meiner Arbeit etwas von ihrem Wert. Er hat trotz des schwierigen Anstieges kein Zeichen der Schwäche erkennen lassen», räumte Heras noch am Tag zuvor ein, hatte sich aber offenbar geirrt. Mentschow musste auf der 15. Etappe Tribut zollen, zudem begleiteten ihn nur noch vier Fahrer seines niederländischen Rabobank-Teams. Heras hingegen gab sogar zu, nach seinem Sturz und der Verletzung am linken Knie in der vorigen Woche zunächst an Aufgabe gedacht zu haben.


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