Brüssel (dpa) - Der des Kokainmissbrauchs überführte belgische Radprofi Tom Boonen hat Reue gezeigt. «Ich bin nicht perfekt und dafür werde ich die Konsequenzen tragen», sagte der Ex-Weltmeister auf einer Pressekonferenz im belgischen Wielsbeke. Dazu hat er jetzt im Sommer drei Wochen Zeit. Inzwischen wurde Boonen von der Tour de France ausgeschlossen.
Das teilten die Tour-Organisatoren am Mittwoch mit. Das Quick-Step-
Team des Weltmeisters von 2005 ist von dem Ausschluss allerdings
ausgenommen.
«Ich habe meiner Familie, meinen Freunden und meinem Team wehgetan, dafür möchte ich mich entschuldigen», verlas der Quick-Step-Profi weiter. Eine Stellungnahme zu den Vorwürfen wollte er «hier und heute» aber noch nicht abgeben. Er bezog sich mit seinen Äußerungen generell darauf, auf negative Weise in den Nachrichten geraten zu sein.
Boonens Teammanager Patrick Lefevere warb für Verständnis, dass sich Boonen noch nicht konkret zu den Vorwürfen äußern wollte. Dies sei in Abstimmung mit den Anwälten geschehen, da Boonen noch keine offiziellen Dokumente vorlägen.
Boonen kündigte an, sich vorerst zurückziehen zu wollen. «Ich kann auf das Vertrauen meiner Mannschaft setzen und hoffe, dass mich meine Fans weiter unterstützen», sagte das belgische Nationalidol. Seine Anhänger könnten schon bald wieder mit seinem vollen Einsatz rechnen.
Gegen Boonen waren wegen eines positiven Doping-Tests auf Kokain am 25. Mai Ermittlungen eingeleitet worden. Der positive Kokain-Test erfolgte drei Tage vor der Belgien-Rundfahrt, bei der Boonen eine Etappe gewann. Dabei aber lag kein Dopingfall vor, weil «Koksen» laut Radsport-Weltverband UCI nur im Wettkampf geahndet und sanktioniert wird. Die Organisatoren der Tour de Suisse haben Boonen ausgeladen.