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Dr. Thomas Bach. Foto: Archiv
30.10.2009 10:45
Koalitionsvertrag: Bach begrüßt Ergebnis aus Sicht des Sports

Frankfurt (rad-net) - Thomas Bach, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), hat das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen in Berlin aus Sicht des Sports begrüßt. Zugleich würdigte er den scheidenden Bundesinnenminister und künftigen Finanzminister Dr. Wolfgang Schäuble als verlässlichen Freund des Sports. Zur Bedeutung des Sports erkennen die Koalitionspartner von CDU/CSU und FDP an, «dass der Sport für die Aktivierung und den Zusammenhalt einer modernen Gesellschaft unverzichtbare Dienste leistet. (…) Für das Selbstverständnis unserer Sportpolitik ist die Autonomie des Sports und seiner Verbände von zentraler Bedeutung», heißt es im Koalitionsvertrag im Kapitel «Sozialer Fortschritt».

Zu den Aufgaben der neuen Bundesregierung werden die «weitere finanzielle Förderung des Spitzensports in Deutschland auf hohem Niveau» ebenso gezählt wie die Unterstützung der Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 und die weitere Förderung von «Erhalt und Ausbau von Sportstätten». Außerdem ist geplant, die Bemühungen zu intensivieren, „Spitzensportlerinnen und –sportlern mit Behinderung den Zugang zu einer «dualen Karriere» zu eröffnen».

Die Koalitionspartner würdigen das Programm «Integration durch Sport», eine bundesweite Initiative des DOSB und seiner Mitgliedsorganisationen, finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums des Innern, mit dem sie «besonders Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund ansprechen» wollen, «um sie als Teilnehmer und auch Übungsleiter zu gewinnen». Ebenfalls für Sportler sollen darüber hinaus «Regelungen zur Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit» überprüft und vereinfacht werden.

Ausführlich erkennt die Regierungskoalition die Bedeutung des Ehrenamts an. Die ehrenamtliche Tätigkeit von Millionen von Bürgern trage zur gesellschaftlichen Integration «im Sinne einer Vermittlung von Werten und Haltungen wie Toleranz, Respekt und Rücksichtnahme durch das tägliche Miteinander in (…) Vereinen und vielen anderen Zusammenschlüssen gleichgesinnter Menschen» bei. Diesen vielfältigen ehrenamtlichen Einsatz will die künftige Bundesregierung nachhaltig unterstützen und für mehr Anerkennung für das Ehrenamt sorgen. «Ehrenamtlich Engagierte sollen von Bürokratie und Haftungsrisiken entlastet werden», heißt es im Vertrag.

Positiv bewertet DOSB-Präsident Bach auch das deutliche Bekenntnis zur gemeinsamen konsequenten Bekämpfung des Dopings. Laut Koalitionspapier sollen dabei «sportliche Sanktionen und staatliche Verfolgungsmaßnahmen» nach der geltenden Arbeitsteilung zwischen Sport und Staat zusammenwirken. Die Koalitionspartner kündigen an, den im Sommer 2009 zwischen Bund, Ländern, dem DOSB und der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) verabschiedeten Nationalen Dopingpräventionsplan umzusetzen.

«Das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen ist aus der Sicht des Sports sehr zu begrüßen, da es die gesellschaftliche Bedeutung und die partnerschaftliche Förderung unserer wesentlichen Ziele festschreibt. Es ist aber auch eine gute Basis, um weitere Anliegen des Sports in der kommenden Legislaturperiode in einer vertrauensvollen Partnerschaft mit der neuen Bundesregierung zu verfolgen», ergänzte der DOSB-Präsident. Als ein Beispiel nannte Bach die Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes: «Kinderlachen beim Sport darf nicht gleichgesetzt werden mit Industrielärm.»


Die Regierungskoalition kündigt außerdem an, sie werde «Gespräche über etwaige Änderungen des Grundgesetzes mit den anderen Fraktionen im Deutschen Bundestag sowie den Ländern aufnehmen». Der DOSB begrüßt, dass der Sport in diese Gespräche eingebunden werden wird. Angesichts der Tatsache, dass sich neben der FDP besonders SPD, aber auch Linke und Grüne für eine Aufnahme des Sports ins Grundgesetz ausgesprochen haben, ist der DOSB zuversichtlich, dass diese Gespräche zu einem positiven Ergebnis führen werden.

«Ich bin sicher, dass wir auch mit dem neuen Bundesinnenminister Thomas de Maizière auf dieser Grundlage gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten werden», sagte Bach.

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