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Roger Kluge (li.) und Theo Reinhardt fuhren im Berliner Velodrom der Konkurrenz davon. Foto: Arne Mill
30.01.2023 07:58
Kluge/Reinhardt Sieger des 110. Berliner Sechstagerennens

Berlin (rad-net) - Roger Kluge und Theo Reinhardt sind die Gesamtsieger der 110. Auflage des Berliner Sechstagerennens. Für die Veranstalter war der Sieg der Berliner das i-Tüpfelchen bei einem erfolgreichen Comeback nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause.

Dabei wurde es noch einmal spannend. Die beiden führenden Mannschaften, Kluge/Reinhardt und Yoeri Havik/Vincent Hoppezak aus den Niederlanden, waren punktgleich in den Schlusstag gestartet. Zwischenzeitlich hatten dann Havik/Hoppezak die Spitze im Gesamtklassement übernommen. Mit einer Attacke 15 Runden vor Schluss der abschließenden Jagd verdrängten die amtierenden Europameister mit 130 Punkten Havik/Hoppezak, die auf 124 Zähler kamen, noch von der Spitze. Die zweite deutsche Paarung mit Tim Torn Teutenberg/Moritz Malcharek belegte mit Rundenrückstand und 84 Punkten Platz drei. Für Kluge/Reinhardt war es der zweite gemeinsame Erfolg nach 2019.

«Wir wollten nicht bis zuletzt warten und es auf den finalen Sprint ankommen lassen. Am Ende war es hart, aber hat gereicht. Jetzt freuen wir uns auf die Europameisterschaft in zwei Wochen», sagte Kluge, für den es nach 2011, 2013 und 2019 sogar der vierte Sieg im Velodrom war. «Wir sind froh, dass wir wieder in Berlin fahren konnten. Wir wünschen uns aber wieder Sixdays über sechs Tage. Das Publikum war da und wir haben tollen Sport gezeigt.»

Bei den Frauen feierten Marit Raaijmakers/Mylene de Zoete einen Start-Ziel-Sieg. Die Niederländerinnen verteidigten auch am letzten Tag ihre Führung und setzten sich mit 141 Punkten überlegen an die Spitze des Feldes. Mit Rundenrückstand folgten auf Platz zwei die Tschechinnen Petra Sevcikova/Katerina Kohoutkova (97 Punkte). Franziska Brauße und Lea Lin Teutenberg belegten Platz drei (75).

Den letzten Sprint des Abends bei den Männern gewann Stefan Bötticher gegen Maximilian Dörnbach und zementierte damit auch seinen Sieg in der Gesamtwertung. Mit 147 Punkten setzte sich der Weltmeister von 2013 vor Dörnbach (142) und Robert Förstemann (106) durch. Den Sieg bei den Frauen sicherte sich erstmals Lea Sophie Friedrich mit 147 Punkten. Die siebenmalige Weltmeisterin war über die drei Tage die etwas konstantere Fahrerin und verwies Emma Hinze auf Rang zwei (142). Dritte wurde Pauline Grabosch (112).

Valts Miltovics, Geschäftsführer der Berliner Sechstagerennen GmbH, zeigte sich mit dem Re-Start nach der letzten Austragung im Jahr 2020 erleichtert. «Ich bin sehr zufrieden. Besonders der Samstag war mit 5500 Zuschauern sehr gut besucht. Am Familiensonntag, dieses Mal gleichzeitig das Finale der Sixdays, hätte ich mir schon ein paar Zuschauer mehr gewünscht», erklärte er.

Wie es im kommenden Jahr weitergeht, ist derzeit noch offen. «Die Veranstaltung in diesem Jahr war ein großes Risiko. Wir schreiben keine roten Zahlen und können weiterarbeiten. Wie schnell wir zu einer sechstägigen Veranstaltung zurückkehren, kann ich derzeit nicht sagen, aber wir suchen nach Lösungen. Das Potenzial in Berlin ist da», sagte Miltovics, der in den nächsten Wochen dazu bereits erste Gespräche mit Politik, Wirtschaft und weiteren Partnern führen wird.

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