Berlin (dpa) - Der von T-Mobile zu Astana gewechselte Andreas Klöden wehrt sich gegen Unterstellungen, die Anti-Doping-Richtlinien würden in Teams unterschiedlich streng gehandhabt.
«Die Schlagzeilen rund um die Tour de France haben unseren Sport in ein Licht gestellt, welches einem Generalverdacht nahe kommt. Zudem herrscht in der Öffentlichkeit die Meinung, dass es in dem einen Team einfacher sei zu dopen als in einem anderen. Es hat nichts damit zu tun, in welchem Team man fährt - wir unterliegen alle den gleichen Regeln», schrieb der Radprofi, der nach der bevorstehenden Disqualifikation des Dopers Floyd Landis (USA) mit der Hochstufung auf Rang zwei bei der diesjährigen Tour rechnen kann, auf seiner Internetseite.
Bei Klödens überraschendem Wechsel zur neuen Astana-Formation seines einstigen Intimfeindes Alexander Winokurow waren derartige Unterstellungen angeklungen. Klöden, der in Zukunft pro Saison deutlich mehr als eine Million Euro verdienen soll, begründete den Weggang nach neun Jahren Telekom und T-Mobile mit größeren sportlichen Möglichkeiten. Der Tour-Zweite von 2004 und -Dritte von 2006 bemängelte den neuen Sparkurs im T-Mobile-Team, das sich nach der Affäre um Jan Ullrich einem harten Anti-Doping-Kurs verschrieb. Die neuen Richtlinien, Fahrer und sportlichen Perspektiven der Bonner sollen der Öffentlichkeit am 27. September vorgestellt werden.
Der 31-jährige Klöden bekennt sich zum Anti-Doping-Kampf. «Ich verurteile Doping scharf und begrüße sehr, was sich zurzeit, unter anderem beim Bund Deutscher Radfahrer, in dieser Angelegenheit bewegt. Es gibt ein System, was greift und dem sich alle Profi- Rennfahrer unterordnen müssen. Ich mache keinen Hehl daraus, dass dies manchmal lästig ist, doch ich stehe dazu, dass es sein muss», schrieb Klöden weiter. Der in der Schweiz lebende Freund von Ullrich ist ebenso wie dieser im Besitz einer Lizenz des Swiss Cycling-Verbandes: «Dort sind die Regeln genau so streng wie in Deutschland. Daran wird sich auch nach meinem Wechsel nichts ändern».
Es gebe «schwarze Schafe, und es wird sie wahrscheinlich auch in Zukunft geben, doch ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für unseren Sport brechen und die Radsport-Fans dazu ermutigen, den Glauben an einen fairen Sport nicht zu verlieren», schrieb Klöden. «In Zukunft werden noch mehr Kontrollen stattfinden und alle Verbände und Protour-Teams sind darin einbezogen - und das ist gut so.»