Van Garderen hatte seinerseits nach dem Mannschaftszeitfahren am dritten Tag der Rundfahrt ein Video getwittert, das Rojas' Schubs-Hilfe zeigte und mit «nicht erlaubt» untertitelte. Die Kommissäre hatten zunächst nur Rojas und die «geschubsten» Nelson Oliveira und Andrey Amador bestraft, redigierten ihre Entscheidung jedoch am Tag danach und setzten das gesamte Team um eine Minute zurück. Die Drohung von Movistars Teamdirektor Jose Luis Arrieta, dass seine Mannschaft unter Umständen nicht mehr voll fahren würde, hat sich mittlerweile erübrigt – Valverde gewann die dritte Etappe und hat mit 45 Sekunden Rückstand auf Van Garderen sogar noch Chancen auf den Gesamtsieg.

Rojas holte jedoch gestern zum Konter aus und «petzte» seinerseits einen Regelverstoß des führenden US-Amerikaners, der während des Rennens tatsächlich unerlaubterweise den Helm abnahm. Allerdings tat er dies nur für wenige Sekunden, um sich seiner Mütze zu entledigen. Dem aktuellen spanischen Meister Rojas scheint es bei seinem Post jedoch eher ums Prinzip zu gehen. Die Jury hielt es mit der Anwendung der Regeln nämlich nicht in allen Fällen so genau: Mehr als ein Dutzend Fahrer hätten nach dem Mannschaftszeitfahren eigentlich nicht mehr zur dritten Etappe antreten dürfen, weil sie die Karenzzeit überschritten hatten. Aus nicht erläuterten Gründen ließen der Weltradsportverband (UCI) und die Veranstalter hier jedoch Gnade vor Recht ergehen.

Auch bei den anderen Teams ist die Fehde zwischen Movistar und BMC kein Geheimnis. Einen kleinen Scherz konnte sich der momentane Gesamtdritte Geraint Thomas (Team Sky) nicht verkneifen und twitterte gestern Abend: «Gerade im Hotel angekommen und gemerkt, dass sowohl BMC als auch Movistar hier sind. Das könnte ein interessantes Abendessen geben».

Katalonien: Movistar zurückgesetzt...