Caravaca de la Cruz (rad-net) - Lennard Kämna hat sich auf der ersten Etappe eine gute Grundlage auf eine Top-Platzierung in der Gesamtwertung bei der Vuelta Ciclista a la Región de Murcia (UCI 2.1) gelegt. Der Bora-hansgrohe-Profi war Teil einer zehnköpfigen Spitzengruppe und belegte nach 177,6 Kilometern zwischen Los Alcázares und Caravaca de la Cruz den fünften Platz.
Früh hatte sich eine dreiköpfige Gruppe vom Feld gelöst. Noch vor der ersten Bergwertung bei Kilometer 24 schlossen Kämna mit acht weiteren Fahrern zur Spitze auf. Nach 50 Kilometern hatte die Gruppe bereits sechs Minuten Vorsprung. Obwohl das Peloton beim zweiten Anstieg einige Zeit wettmachte, blieben die Ausreißer weiter vorne. Nach hundert Kilometern hatte sich der Abstand auf sieben Minuten erhöht und als die letzten dreißig Kilometer erreicht wurden, zeigte die Zeitmessung sogar elf Minuten Abstand an.
Als klar war, dass die Ausreißer den Tagessieg unter sich ausmachen würden, gab es bereits 20 Kilometer vor dem Ziel die ersten Angriffe aus der Spitzengruppe. Auch Kämna setzte einen vielversprechenden Angriff und lag zwischenzeitlich mit 20 Sekunden Vorsprung solo an der Spitze. Doch die Verfolger harmonierten gut und nachdem der junge Deutsche wieder eingeholt wurde, fiel die Entscheidung auf dem letzten steilen Kilometer in Richtung Ziel.
Xandro Meurisse (Circus-Wanty Groupe) hatte die größten Kraftreserven und gewann mit vier Sekunden Vorsprung vor Adam de Vos (Rally Cycling) und elf Sekunden vor Josef Cerny (CCC). Kämna musste sich geschlagen geben, wurde aber mit 17 Sekunden Rückstand guter Fünfter.
Das Feld wies 16:48 Minuten Rückstand auf.
«Ich habe den Sprung in die Spitze heute relativ einfach geschafft. Nachdem alle WorldTour-Teams einen Fahrer vorne dabei hatten, wurde im Feld dann nicht entschlossen genug gefahren. Im Finale attackierten die ersten Fahrer ziemlich früh, auch ich habe es einmal versucht. Das sah recht vielversprechend aus, aber die Verfolger haben gut zusammengearbeitet und mich am Ende wieder gestellt. Auf dem letzten Kilometer musste ich für diesen Angriff dann etwas Tribut zollen. Dennoch bin ich mit Rang fünf zufrieden, denn die Ausgangssituation für die Gesamtwertung ist jetzt richtig gut. Morgen ist eine schwere Etappe und meine Form stimmt. Ich bin also zuversichtlich», so Kämna.
In der Gesamtwertung führt Meurisse mit denselben Abständen vor De Vos und Cerny. Die Rundfahrt endet morgen mit einer 179,6 Kilometer langen Etappe von Santomera nach Murcia und führt ebenfalls über mehrere Anstiege. Der schwierigste, der 1194 Meter hohe Alto de Calado Bermejo, wird rund 60 Kilometer vor dem Ziel überquert.